Um dem jüngsten Wirrwarr der Klassen und Regularien der MotoGP kein weiteres Kapitel hinzuzufügen, hat der Motorrad-Dachverband FIM am Rande des ersten Grand-Prix-Wochenendes der Saison 2014 in Katar eine geringfügige Modifikation der offiziellen Aussendung vom 18. März dieses Jahres beschlossen. Dasselbe Gremium, bestehend aus Dorna-Vorstand Carmelo Ezpeleta, dem sportlichen Leiter der FIM Ignacio Verneda sowie Herve Poncharal und Takanao Tsubouchi präzisierte dabei Paragraph drei, der das Sportliche Reglement der neuen Sonderregelung beinhaltet.

Dabei wurden die ursprünglichen Regeln dahingehend verfeinert, dass ein Werksteam, das mit den Vorteilen der Open-Kategorie startet, auch dann Einschränkungen hinnehmen muss, wenn die notwendigen Vorgaben dafür in der Saison 2015 erfüllt werden. Bisher war die Regel explizit nur für die aktuelle Saison formuliert worden, hätte sich im Falle eines Eintreffens dann auf 2015 ausgeweitet. Was passiert wäre, wenn die Vorgaben erst im kommenden Jahr von Ducati oder dann auch Neueinsteiger Suzuki erfüllt worden wären, war dem Reglement bis zur Anpassung nicht deutlich zu entnehmen gewesen.

Ducati erhält momentan die Vorteile der Open-Klasse, da dem Team trotz Werksstatus in der vergangenen Saison kein Sieg im Trockenen gelang. Auch Suzuki als Neueinsteiger mit einem Werksteam würde im kommenden Jahr die Vorteile der Open-Klasse genießen. Diese beinhalten einen um vier Liter höheren Spritverbrauch während der Rennen, die Verwendung extra weicher Reifen, keinen Entwicklungsstopp bei den Motoren während der Saison sowie auch eine größere Anzahl an Aggregaten, die während des Jahres verwendet werden dürfen. Zwar müssen die Teams eine Einheitselektronik verwenden, jedoch darf diese durch stetigen Input sämtlicher Teams permanent weiterentwickelt und verbessert werden.

Gelänge einem der betreffenden Teams (Ducati 2014/2015, Suzuki 2015) ein Sieg, zwei zweite Plätze oder drei Podiumsplatzierungen - gültig nur bei Trockenrennen - müsste das Tankvolumen von 24 auf 22 Liter reduziert werden. Bei drei Siegen im Trockenen würden die Teams zudem die Verwendungserlaubnis der extra weichen Reifen verlieren.

Modifizierte Bremsscheiben in Barcelona und Sepang erlaubt

Auch im Technischen Reglement gibt es mit sofortiger Wirkung eine kleine Änderung. Aus Sicherheitsgründen dürfen für die Rennen in Barcelona und Sepang optional 340mm Karbon-Bremsscheiben an den Vorderrädern verwendet werden. Bisher galt diese Ausnahmeregel nur für das Rennen in Motegi, da dort aufgrund der Streckencharakteristik mit extremen Bremsbelastungen eine Überhitzungsgefahr der standardisierten Bremsscheiben bestand. Die Änderung wurde wie auch die Anpassung des Sportlichen Reglements einstimmig angenommen.