Mehr als eine halbe Sekunde Rückstand für Cal Crutchlow, über eine Sekunden Verspätung bei Andrea Dovizioso, die Ränge vier und fünf, insgesamt nur 62 Runden. Eigentlich nicht unbedingt eine ideale Bilanz, die Ducati am letzten Tag der Phillip-Island-Reifentests vorzuweisen hatte. Dennoch zeigte sich Dovizioso nicht unzufrieden: "Wir haben ein paar Dinge probiert, die wir gestern schon probieren wollten, aber nicht geschafft haben. Heute Morgen sind wir also nicht allzu viele Runden gefahren. Wir haben wieder zwei Reifen verglichen, die ich schon am ersten Tag hatte, um mein Gefühl zu bestätigen. Viel mehr hatten wir nicht zu Testen, also hörten wir auf. Wenn es geregnet hätte, hätten wir sicher noch ein paar Runden gedreht, aber unter diesen Bedingungen ist der Test so okay."

Mit seinem geringen Arbeitspensum zeigte sich der Italiener nicht unbedingt glücklich, dennoch verwies er auf den eigentlichen Zweck der Testfahrten: "Ich bin nie einen Longrun gefahren, aber vorrangig wegen meinem körperlichen Zustand am ersten Tag. Die anderen sind spätestens heute alle einen Longrun gefahren. Für Bridgestone war wichtig, dass alle Fahrer einen Longrun fahren, ihnen Feedback geben und ich denke, wir haben gut gearbeitet, um die Situation zu verstehen und zu verbessern."

Dovizioso konnte sich auf der Open-Maschine von Ducati weiter steigern. "Wir kommen konkurrenzfähiger nach Katar und beginnen besser, denn der Rückstand ist kleiner als im letzten Jahr. Aber letztes Jahr war die Lücke auch zu groß und meine Erwartungen sind momentan nicht unglaublich hoch. Ich weiß, wie das Bike wirklich ist und es hat sich verbessert, aber es hat sich nicht alles verändert." Eine genaue Prognose wollte er allerdings noch nicht geben. "Wir haben erst vor zwei Monaten begonnen, mit Gigi [Dall'Igna] zu arbeiten und wir brauchen Zeit. Wir waren in der Lage, uns zu verbessern, weil wir logisch zusammengearbeitet haben. Was die Zukunft angeht, bin ich optimistisch."

Crutchlow könnte besser

Cal Crutchlow beendete den Test auf dem vierten Rang. "Das Team hat auf Phillip Island großartig gearbeitet. Wir hatten an den drei Tagen viel Material von Bridgestone zu testen, um den Hinterreifen einzuschätzen. Ich bin glücklich, diese Rennstrecke mit einem positiven Gefühl zu verlassen", erklärte der Brite, der zu keiner Zeit an den Testtagen um eine schnelle Rundenzeit pushte. "Ich bin also zuversichtlich, dass wir uns noch hätten verbessern können, wenn wir das gebraucht hätten, aber beim Test ging es darum, die Reifen für Bridgestone einzuschätzen und ich bin keine unnötigen Risiken eingegangen."

"Natürlich gibt es einige Optionen, die für das Rennen ziemlich gut sind", erklärte Dall'Igna. "Die Rundenzeiten waren im Vergleich zum letztjährigen Reifen sehr gut und auch die Rennsimulation, die wir gefahren sind, brachte uns wirklich gute Ergebnisse und die Reifen machten keine Probleme. Ich denke Bridgestone hat gut gearbeitet." Der neue Ducati Corse Boss erklärte zudem, dass er sich mit seiner Crew nur auf die Reifen konzentriert habe. "Wir haben hier aber auch die guten Ergebnisse aus Sepang bestätigt. Ich bin wirklich glücklich, denn Sepang und Phillip Island sind zwei komplett verschiedene Strecken und das Bike schient für uns momentan auf beiden gut zu funktionieren. Wir müssen es noch sehr verbessern, um unsere Konkurrenten zu erreichen, aber dennoch sind wir auf dem richtigen Weg."