Die Saison 2012 lief für den Japaner Hiroshi Aoyama überhaupt nicht, dabei hatte er sich für die Superbike so viel vorgenommen. Doch die Enttäuschung hat Aoyama nicht verbittert gemacht, im Gegenteil: Motorsport-Magazin.com traf den 31-Jährigen im Fahrerlager von Valencia und dieser erklärte sich spontan zum Interview bereit. Die Vorfreude auf 2013 und seine Rückkehr in die MotoGP war ihm dabei deutlich anzumerken.

"Ich freue mich sehr, wieder ein Teil des MotoGP-Fahrerlagers zu sein, nachdem ich mit Avintia für 2013 einen Vertrag schließen konnte. Außerdem hat mich das Team als Ersatzmann für Yonny Hernandez bestimmt, da er sich noch nicht von seiner Verletzung erholt hat."

Womit Aoyama schon einmal einen kleinen Einblick in die CR-Welt bekommt und sein Team der kommenden Saison kennenlernt. "Am Freitag werde ich meine erste Chance erhalten die Maschine auszuprobieren und mit dem Team zu arbeiten. Alles ist sehr neu, ich bin also schon ein bisschen nervös", erklärt er. "Ich glaube aber, das ist normal. Ich gehe mit einer positiven Einstellung an diese Aufgaben heran."

Die Superbike-Erfahrung

Hiro hätte auch einige Optionen in der Supersport-WM gehabt, doch er entschied sich für die Rückkehr in die GP, obwohl er eine CR-Maschine fahren wird. "In der GP habe ich meine größten Erfolge gefeiert, ich kenne die Leute hier, die Rennstrecken, die Atmosphäre. Die CR-Maschinen sind eine neue Kategorie und sicher, sie haben noch keine Chance gegen die Werksmaschinen, also stecke ich meine Ziele so: Ich will in der CR-Wertung mit vorn dabei sein. Ich hatte die Wahl zwischen Superbike und dem hier, und ich habe mich für die GP entschieden."

"Die Superbike war eine gute Erfahrung und ich hatte ein tolles Team, aber ich denke, ich mag die GP mehr." Zu seinen Schwierigkeiten erklärt er: "Ich hatte mit der Maschine und den Reifen kein so gutes Gefühl. Wir haben die gesamte Saison über versucht diese Probleme zu lösen, aber es ist uns nicht gelungen. Nicht so, wie ich es gern gehabt hätte. In der Superbike gibt es starke Beschränkungen was Änderungen an der Maschine betrifft. Mit diesen Beschränkungen umzugehen, war nicht einfach für mich."

Aoyama hat dabei auch die Hoffnung, dass das künftige Reglement und die angestrebten Veränderungen für eine gute Zukunft der MotoGP sorgen werden. Für den erneuten Umstieg auf eine MotoGP-Maschine übt er sich in Optimismus, auch wenn der Japaner weiß, dass es kein Spaziergang werden wird. "Natürlich sind die CR-Bikes nicht top, aber ich erhalte eine zweite Chance und deshalb werde ich einfach versuchen, mein Bestes zu geben."

Sein Castrol Honda Teamkollege Jonathan Rea hatte nach einer starken Saison von Honda die Chance erhalten, Casey Stoner auf der Werksmaschine zu ersetzen, war er ein wenig neidisch? [lacht] "Ja, eigentlich schon, ein kleines bisschen. Jonathan war aber gut in der Superbike. Ihm ging es in der MotoGP ein wenig wie mir in der SBK, er hatte nicht das gleiche gute Gefühl, das konnte man sehen. Das ist aber auch völlig normal."

Vom Wochenende als Ersatzmann erwartet Aoyama keine Wunder, lieber möchte er die Zeit auf der Maschine als Training nutzen. "Ich muss versuchen ein gutes Gefühl mit der Maschine zu finden und mich wieder an die GP zu gewöhnen, mit dem Team erste Bande knüpfen. Ich will so viel wie möglich fahren und mir ansehen, wie das Team arbeitet und damit eine gute Basis für das kommende Jahr schaffen. Ich hoffe, dass wir gutes Wetter haben werden und ich am Sonntag ein gutes Rennen fahren kann."