Noch bevor Alvaro Bautista im zweiten freien Training von Brünn schwer stürzte, hatte sich der Suzuki-Rookie mit Motorsport-Magazin.com unterhalten und über eine schwierige erste Saison in der MotoGP-Weltmeisterschaft gesprochen. Da ahnte noch niemand, dass er das Rennen in Brünn nicht fahren würden können. Heute morgen schlug Bautista bei einem Crash hart auf und musste schließlich mit dem Verdacht auf Rückenverletzungen ins Krankenhaus gebracht werden.

Beginnen wir mit dem schwierigen Teil: Es ist deine Rookie-Saison und die dürfte für Dich etwas schwerer als erwartet gewesen sein. Beschreib Sie doch einmal in deinen Worten.
Alvaro Bautista: Ja sicher war es viel schwieriger, als ich erwartet hatte. In den ersten Rennen fühlte ich, dass meine Fortschritte gut waren. Aber nach Jerez stürzte ich beim MotoCross und verletzte mich. Damit verlor ich ein paar Rennen und ich verlor auch den Rhythmus. Ich musste wieder bei null beginnen, wieder versuchen, das Motorrad zu fühlen. Okay, Barcelona war sehr schön. Aber in den letzten beiden Rennen hatte ich zwei Stürze, die nicht meine Schuld waren. Es kommt jetzt darauf an, dass ich mich selbst weiter verbessere.

Hilft Dir die Erfahrung von Loris Capirossi?
Alvaro Bautista: Ja. Er hat sehr viel Ahnung und Erfahrung und ist sehr nett zu mir. Und wenn ich ein Problem mit dem Motorrad oder mit der Abstimmung habe, dann kann ich ihn fragen. Er hilft mir da sehr gern und das ist natürlich gut für mich. Ich bin sehr glücklich, mit ihm in einem Team zu sein. Er hat so viel Erfahrung mit dem Motorrad und er weiß so viel über die Abstimmung und darüber wie man fährt und das ist wirklich gut. Darüber bin ich sehr glücklich.

Paul Denning und das Team bestätigen immer wieder, dass du eine gute Arbeit machst und schnell lernst. Gibt dir das Selbstvertrauen, wenn das andere Leute über Dich sagen?
Alvaro Bautista: Na sicher ist das schön, wenn die Leute so etwas sagen. Ok, ich weiß, dass wir einige Probleme mit dem Motorrad haben und ich trotzdem lernen muss. Wir arbeiten aber alle extrem hart und ich bin richtig zufrieden mit dem Team.

Macht es Dich zufrieden wenn das Team diene Arbeit lobt und sagt, dass du gut bist?
Alvaro Bautista: Wir pushen alle sehr hart, um Großes zu erreichen. Ich versuche immer einen guten Job zu machen.

Wie geht es Deinen Verletzungen? Ist es nicht besonders schwer ein MotoGP-Motorrad zu fahren, wenn man verletzt ist?
Alvaro Bautista: Wir haben gesehen, bei Valentino und bei Anderen, dass es möglich ist. Es ist immer schwierig, ein MotoGP-Motorrad zu fahren, aber mit Verletzungen ist es wirklich sehr, sehr schwer.

Du hast in den anderen Klassen wie den 125ern und 250er schon gewonnen. Denkst du, dass du in der MotoGP mit Suzuki gewinnen kannst?
Alvaro Bautista: Ich hoffe doch! Ich werde es versuchen. Ich will so weiter machen, wie bisher, mich weiter verbessern, das Motorrad entwickeln und dann irgendwann Rennen gewinnen, natürlich.

Ein Problem ist die schlechte Traktion. Was könnte am Motorrad noch verbessert werden? Soll es insgesamt besser werden, brauchst du mehr Power?
Alvaro Bautista: Ich weiß es nicht ganz genau. Was ich weiß, ist, dass ich es fahre und ich denke, unser Problem ist, dass wir den Reifen nicht richtig zum funktionieren bringen. Die müssen für uns richtig abgenutzt sein, damit etwas geht. Das ist unser Problem.

Denkst du, dass die Testeinschränkungen gerade Suzuki besonders hart treffen, weil ihr eigentlich auf die anderen aufholen müsst?
Alvaro Bautista: Ja, die Sache ist die, dass wir so viele Dinge zu testen haben und wir brauchen etwas Hilfe, um näher an die Anderen heranzukommen.

Es ist also schwieriger, weil ihr nicht so viel testen könnt, schätze ich?
Alvaro Bautista: Ja, dieses Jahr war schwierig, denn ich brauche die Kilometer auf dem Motorrad. Aber gut, das ist die Situation und da müssen wir das Maximum herausholen.

Du warst vor nicht allzu langer Zeit Champion bei den 125ern. Was sagst du jetzt dazu, dass die 2012 verschwinden und die Moto3 kommt?
Alvaro Bautista: Ich weiß nicht, das wird eine ganz andere Klasse, fast so wie 250 und Moto2. Sicher bevorzuge ich die 125er, denn es war als Anfang für die Fahrer einfach Klasse. Aber sicher ist auch die Moto3 gut, denn wenn man von Zweitaktern auf Viertakter wechselt, kannst man einen großen Unterschied spüren. Wenn man aber gleich auf Viertaktern beginnt, dann ist es einmal vielleicht in der MotoGP einfacher.

Du bist noch ganz am Anfang Deiner MotoGP-Karriere und natürlich willst du eines Tages den Titel gewinnen. Aber gibt es da noch etwas Anderes, was du im Racing erreichen willst, abgesehen vom Titel.
Alvaro Bautista: Nein, genau das ist mein Traum. Als ich in der 125 war, war es mein Traum, Weltmeister zu werden. Als ich dann Weltmeister war, war mein Traum, in die MotoGP zu kommen. Ich bin jetzt hier. Mein nächster Traum ist es nun, Weltmeister zu werden. Aber ich muss jetzt auch glücklich sein hier zu sein, denn hier fahren die allerbesten Fahrer der Welt. Es wird harte Arbeit, aber ich bin zuversichtlich, dass ich meinen Traum erreichen kann.

Hast du innerhalb oder außerhalb des Rennsportes irgendwelche Idole?
Alvaro Bautista: Idole, nein. Als ich ein Kind war, mochte ich Mick Doohan. Aber jetzt habe ich keine Idole.

Und außerhalb des Rennsportes?
Alvaro Bautista: Auch nicht, weil alle meine Idole sind meine Freunde, wie Rafael Nadal oder Alberto Contador.