Die erste Saison der Formel E verlief für Nick Heidfeld aufgrund von Kollisionen und Strafen noch nicht wie erhofft. Bislang stehen nur fünf Punkte zu Buche. Auch wenn der ehemalige Formel-1-Pilot zugibt, dass Beschleunigung, Fliehkräfte und Bremswirkung in der Formel E nicht mit der Königsklasse zu vergleichen sind, betont er: "Das hier ist kein Kinderspiel."
Die Stadtkurse, auf denen die neue Rennserie gastiert, seien eng und damit schwierig. "Außerdem haben wir ein sehr starkes Fahrerfeld, hier sind ganz bestimmt keine Pfeifen unterwegs", unterstreicht er im Interview mit der FAZ. "Im Schnitt sind wir Fahrer sicher nicht schlechter als die Formel 1. Natürlich stehen dort viele Topleute unter Vertrag, aber manch einer darf auch nur deshalb mitfahren, weil er genug Geld mitbringt. So etwas gibt es bei uns nicht. In der Formel E sind die Leute da, weil sie gut Auto fahren können."
Die Kritik von Formel-1-Piloten wie Sebastian Vettel kann er nachvollziehen, teilt ihre Ansichten jedoch nicht. "Ich glaube nicht, dass sie schon mal in so einem Auto gesessen haben. Aber es gab auch viele andere Leute, die anfangs kritisch gewesen sind und inzwischen ganz angetan sind von unserem Sport", zeigt er auf.
"Worauf kommt es denn an? Auf spannende Rennen - und die liefern wir. Wir gehen in die Städte zu den Menschen, wir fahren in London sogar in einem Naturschutzgebiet, unmittelbar daneben ist ein Zoo. All das hat es zuvor nie gegeben, und vielleicht locken wir deshalb auch Leute an, die die Formel 1 nie interessiert hat", erläutert Heidfeld, der davon überzeugt ist, dass Rennsport mit Elektroantrieb die Zukunft ist.
Für ihn bedeutet Motorsport nicht (mehr) nur Motorenlärm und den Geruch von Benzin. "Es geht darum, das Fahrzeug am Limit zu kontrollieren - genau das ist in jeder Serie die Herausforderung. Das musst du schaffen, auch wenn du dich Rad an Rad mit deinen Gegnern misst. Der Nervenkitzel ist unglaublich, ihn will ich immer wieder erleben", schildert er.
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