In der Formel 1 gibt es eine einfache Rechnung: Immer schneller, immer mehr Abtrieb, immer mehr Leistung, immer weniger Gewicht. Diesen Regeln folgt auch Mercedes GP. Wie alle Teams rüstet auch Mercedes die Autos zum Europaauftakt in Barcelona auf.

"Es schadet nicht, ständig weiterzuentwickeln", weiß Norbert Haug. Schon im letzten Jahr jagte er mit McLaren Mercedes einem Rückstand hinterher, der zu Saisonbeginn jedoch ungleich größer war als jetzt mit dem neuen Mercedes-Werksteam. Der Vorteil für die Jäger ist: "Die Autos an der Spitze sind normalerweise dichter am Limit." Somit kann Red Bull als derzeit schnellstes Team wahrscheinlich nicht mehr so viel zulegen wie Mercedes.

Geringere Stirnfläche

Neben einem verlängerten Radstand bringt Mercedes eine neue Airbox zum Einsatz. "Normalerweise ist die Airbox der höchste Punkt", erklärt Haug. Die neue Version leitet die Luft links und rechts am Lufteinlass vorbei. "Das sollte ein bisschen Vorteile bringen", so Haug. "Aber nicht wie Tag und Nacht." Der größte Vorteil ist eine Verringerung der Stirnfläche.

Wie in Shanghai kommt ein Heckflügel mit einem passiven System zum Strömungsabriss zum Einsatz. "Wir haben in China damit 3 km/h gefunden", bestätigt Haug. Je nach Anzahl und Länge der Geraden könne das sehr hilfreich sein. Die Weiterentwicklung hört aber nicht auf. Mercedes arbeitet auch an einem aktiven F-Kanal wie ihn McLaren einsetzt.

"Selbst wenn wir ganz vorne sein sollten, was ich hier nicht erwarte, würden wir erst recht in die Hände spucken und weiterarbeiten", betont Haug. "Es geht immer weiter." In der Formel 1 wollen die Teams immer mehr Abtrieb, mehr Leistung und weniger Gewicht.