Sieben WM-Titel und 91 GP-Siege sprechen für sich. Die F1-Welt erwartet von Michael Schumacher bei seinem Comeback nichts weniger als weitere Erfolge. Die blieben bislang aus. Er selbst ist mit seiner Rückkehr prinzipiell zufrieden - mit der Ausnahme des China GP. "Dort war meine Performance nicht gut", gesteht er. Mit der Situation und der Kritik geht er dennoch relaxt um.

"Ich weiß, dass das Auto noch nicht perfekt zu mir passt, aber ich hatte auch nicht erwartet, alle wegzublasen", sagt Schumacher. Es sei ein stetiger Lern- und Verbesserungsprozess, der bislang sehr gut verlaufen sei. "Es ist wie am Aktienmarkt", vergleicht er. "Es gibt Aufs und Abs." China sei sein Ab gewesen. Für die Zukunft ist er optimistisch, dass es wieder aufwärts geht, vielleicht schon in Barcelona, wo ein längerer Radstand und einige neue Aerodynamikteile den Silberpfeil verbessern sollen.

Der Glaube an ein gutes Jahr

"Der Glaube, dass es aufwärts geht, ist definitiv vorhanden", betont Schumacher. "In unseren Augen haben wir sehr gute Fortschritte gemacht. Natürlich ist die Frage, in welchem Maß das auf die Konkurrenz zutrifft." Er glaubt, dass diese sich ebenfalls gesteigert hat - somit dürfte es nicht reichen, um plötzlich ganz vorne zu stehen. "Aber wir haben sehr gut gearbeitet und wissen, was sich noch tun kann bei uns." Deshalb erwartet Schumacher noch ein sehr gutes Jahr für Mercedes GP.

Die Probleme von China sollten sich nicht wiederholen. Dort habe er bei der Abstimmung des Motors und der Herangehensweise mit den Reifen Fehler begangen. "Teilweise bin ich beim Rausbeschleunigen aus der Spitzkehre bewusst eine andere Linie gefahren", erinnert er sich. Die Konkurrenten wählten eine andere Linie, die dadurch schneller abtrocknete und besser war. "Dort hat mich Sebastian überholt. Das hätte ich früher mitbekommen können."

Schon früher kritisiert worden

Trotzdem lässt sich Schumacher von der Kritik nicht unterkriegen. "Selbst als ich Erfolg hatte, gab es Momente, in denen es nicht so gut lief und ich genauso kritisiert wurde", sagt er. Das sei eine ganz normale Situation, die man ruhig und konzentriert überstehen müsse. Wichtig sei es, Spaß zu haben und gute Ergebnisse einzufahren, nicht die besten Schlagzeilen zu schreiben. "Natürlich hat man mehr Spaß, wenn man gewinnt, aber es wird sich etwas ändern."

Auch dem Auto schiebt Schumacher nicht die Schuld zu. "Die Autos sind wie sie sind", sagt er. Er müsse einen Weg finden, die Probleme zu umfahren. So sei es in der Vergangenheit gewesen und so läuft es heute noch. "Aber ich hatte nie erwartet, in einem komplett neuen Umfeld genau dort anzusetzen, wo ich bei Ferrari aufgehört habe."