"Ich wäre vielleicht enttäuscht, wenn wir es durch dieses Wochenende ohne eine weitere Bekanntgabe schaffen", hatte Formel-E-CEO Jeff Dodds am Mittwoch in einer Online-Medienrunde auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com erklärt. Gesagt, getan: Am Freitag vor dem Monaco ePrix (27. April 2024) hat sich Jaguar als zweiter Hersteller nach Nissan zur Gen4-Ära bekannt.
Die vierte technologische Generation der Formel E umfasst die Saisons 2026/27 (Saison 13) bis 2029/30 (Saison 16) und verspricht beeindruckende Leistungsdaten: 600 Kilowatt Leistung sowie bis zu 700 kW Bremsenergie-Rückgewinnung.
Die Jaguar-Bekanntgabe folgt einen Tag, nachdem die Formel E das neue Gen3-Evo-Auto offiziell der Weltöffentlichkeit präsentiert hatte, welches in den Saisons 11 und 12 zum Einsatz kommen wird. Alle Infos zur mittelfristigen Zukunft der Formel E lest Ihr in diesem Artikel:
Jaguar-Teamchef: Zeitpunkt könnte nicht besser sein
"Das ist eine großartige Nachricht für Jaguar", wurde Teamchef James Barclay in einer Pressemitteilung des Teams zitiert. "Als Team haben wir vor kurzem unser 100. Rennen in der Formel E gefeiert, und da Jaguar ab 2025 als reine Elektromarke neu konzipiert wird, könnte der Zeitpunkt nicht besser sein."
Auch Formel-E-CEO Dodds und FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem zeigten sich zufrieden über das Bekenntnis des Herstellers. "Das Streben von Jaguar nach Innovation und Nachhaltigkeit passt perfekt zu unserer Mission, die Zukunft des Rennsports zu definieren", so Dodds.
Holt Jaguar endlich den ersten Titel?
Jaguar zählt zu einer der am längsten in der Formel E engagierten Hersteller. Die Marke übernahm zur Saison 2016/17 (Saison 4) den Startplatz vom Trulli-Formel-E-Team. Bei der Premiere der Elektro-WM Ende März in Tokio feierte das Team seinen 100. ePrix-Start. Mit dabei ist seit dem Formel-E-Einstieg der Neuseeländer Mitch Evans, der alle seine Formel-E-Rennen mit Jaguar bestritt.
Mit 13 Siegen, 27 Podestplätzen und 1.171 Punkten zählt Jaguar zudem zu einem der erfolgreichsten Formel-E-Teams. Auf einen Meistertitel wartet die Mannschaft aus dem britischen Coventry hingegen noch. 2021 und 2023 gelang die Vizeweltmeisterschaft, zum Titel fehlten nur vier, beziehungsweise zwölf Zähler.
Auch Mitch Evans beendete die vergangenen drei Formel-E-Saisons allesamt in den Top-4, auf einen Titel wartet jedoch auch der 29-Jährige noch. Am nächsten kam Evans dem Titeltraum 2022 als er hinter Stoffel Vandoorne Vizeweltmeister wurde. Seit dieser Saison geht Landsmann Nick Cassidy neben Evans bei Jaguar an den Start. Nach 7 von 16 Saisonrennen liegt Cassidy mit 76 Punkten auf Rang vier der Fahrer-WM, während sein Teamkollege mit 52 Zählern Rang sieben bekleidet. Besser sieht es in der Team-Wertung aus. Hier führt Jaguar mit 16 Punkten Vorsprung auf Porsche-Kundenteam Andretti.
Neben den bereits für die Gen4-Ära bestätigten Nissan und Jaguar engagieren sich mit Porsche, DS Automobiles, Mahindra und ERT, ehemals NIO, vier weitere Hersteller in der Formel E. 2025 stößt mit Lola-Yamaha eine weitere Marke hinzu, die mit dem aktuellen Mahindra-Kundenteam Abt Sportsline zusammenspannen wird. Auch die anderen Hersteller müssen in den nächsten Monaten eine Entscheidung über ihre Zukunft in der Formel E treffen. Für die Einschreibung zur Gen4-Ära bleibt bis Ende des Jahres Zeit.
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