Jarno Trulli und Ralf Schumacher konnten sich heute so richtig austoben: Die beiden Toyota-Einsatzfahrer hatten die gesamten 4,627 Kilometer des Circuit de Catalunya zu ihrer freien Verfügung - alle anderen F1-Teams waren bereits am Donnerstag abgereist. Da die Japaner ihre Arbeiten erst am Mittwoch aufgenommen hatten, durften sie am Freitag ohne lästige Unterbrechungen oder Störenfriede abseits der Augen der Konkurrenz testen.

Das Programm war jedoch das gleiche wie an den ersten beiden Testtagen. Ralf und Jarno spulten Reifentests mit den Bridgestone-Pneus ab und arbeiteten am Setup ihrer TF106B-Boliden. Natürlich sammelte das Team dabei "viele nützliche Informationen", wann hat ein F1-Team schon einmal etwas anderes bei einem Test gemacht? Ganz so toll verlief der Tag dennoch nicht: Ralf Schumacher kam nur auf 49 Runden, Jarno Trulli erzielte mit 83 Umläufen immerhin einen Durchschnittswert, bekam dafür aber bei weitem keine Fleißpunkte. Immerhin hatten an den letzten Tagen etliche Fahrer über 100 Runden absolviert.

Das Ungemach deutete sich schon am Morgen an, da standen die beiden weiß-roten Boliden lange Zeit in der Box, um auf ihren ersten Einsatz zu warten. "Die Streckentemperatur war zu kalt", begründete Trulli die unfreiwillige Wartezeit. "Wir mussten warten, bis es wärmer wurde." Danach konnte man an die Testarbeit des Vortages anknüpfen. Auch Ralf Schumacher erlebte einen "sehr guten" Tag, allerdings sei der Freitag "schwieriger" als der Donnerstag gewesen. "Wir hatten einige Probleme", enthüllte er nichts sagend. "Trotzdem lief alles einfacher, als ich erwartet hatte."

Ralf rechnete damit, dass er mehr Probleme mit den neuen, härteren Bridgestone-Reifen haben würde. Diese Vermutung traf aber bei beiden Fahrern nicht zu. "Die Reifen sind relativ gut fahrbar. Ich bin davon positiv überrascht." Mit den guten und konstanten Rundenzeiten war Ralf ebenfalls zufrieden. Auch Chefingenieur Dieter Gass zeigte sich von den Reifen und den "zufrieden stellenden" Ergebnissen erfreut. "Wir müssen aber noch etwas an der Zuverlässigkeit arbeiten." Was da genau an Ralfs Auto schief gegangen war, verriet aber auch er nicht...