Der Abgang von Jacques Villeneuve aus der Formel 1 war nicht unbedingt ein sauberer. Aufgrund einer angeblichen Verletzung wurde er für ein Rennen ersetzt und verschwand schließlich völlig. Manche verstanden das Vorgehen von BMW Sauber nicht ganz, andere sahen die Situation eher pragmatisch. "Wie hatte doch schon Niki Lauda treffend formuliert: 'Der Teamchef ist nicht dazu da, den Friedensnobelpreis zu holen, sondern Rennen zu gewinnen'", sagte Mario Theissen gegenüber dem Credit Suisse Emagazin.

Villeneuves Ersatzmann Robert Kubica ließ danach laut Theissen einen Ruck durch die Mannschaft gehen, den auch Nick Heidfeld mitmachte. Gerade für den deutschen Piloten schien der nicht unbedingt negativ zu sein. "Nick fuhr insbesondere in den letzten Grand Prix auf einem sehr hohen Niveau", erklärte Theissen. Den Grund für den Leistungssprung sah der Teamchef ganz klar in der Konkurrenz, die im gesamten Feld der Formel 1 herrscht.

Doch damit geht auch meist das Problem einher, dass es zwischen den Teamkollegen zu einem Übermaß an Rivalität kommen kann. "Ja, die kanns immer geben. Das ist dann Aufgabe des Teams, das zu kanalisieren. In dieser Saison haben wir die eine oder andere Situation erlebt, die wir künftig vermeiden wollen. Ich setze da auf den Lerneffekt", meinte Theissen.