Sergio Perez mag mit zweieinhalb Tagen Formel-1-Erfahrung nicht gerade die Referenz dafür sein, die neuesten Test-Erkenntnisse am besten bewerten zu können, eine Meinung ist dem Mexikaner dennoch erlaubt. Immerhin hatte er am Mittwoch noch die Bridgestones gefahren, bevor er am Samstag dann die Pirellis ausprobierte. Und dabei gefielen ihm auf Anhieb die Pirellis besser. "Es ist natürlich schwer zu sagen, denn bei jedem Reifen war die Balance anders. Ich fühle mich aber wohl mit dem Pirelli besser", sagte der Sauber-Pilot.

Generell hatte er aber mehr zu tun gehabt, als nur auf die Reifen zu schauen. Er wollte sich weiter an das Auto gewöhnen, wobei er aufgrund eines technischen Defekts aber viel seiner Fahrzeit verlor. Als das Auto dann repariert war, durfte er gleich mit frischen Reifen losfahren, was auch nicht einfach war. "Aber insgesamt habe ich nun mehr Einblick in Longruns. Wir fuhren heute Longruns und Qualifying-Simulationen. Ich bin mit dem Tag zufrieden und freue mich jetzt auf den Saisonstart", erklärte Perez.

Schönes Übersteuern

Während andere kritisiert hatten, dass die Pirelli-Vorderreifen stärker waren als die Hinterreifen, hatte der Mexikaner das gut gefunden. Denn er mag Übersteuern und daher kam das seinem Fahrstil entgegen. Während der Reparatur-Wartezeit fühlte er sich dafür aber einigermaßen überflüssig. "Das Team hat hart gearbeitet, damit das Auto fertig wird, ich konnte nichts tun. Am Ende schafften wir nicht das ganze Programm, aber es genügte, um gute Informationen mitzunehmen." Dass Kamui Kobayashi am Samstag schneller war als er, wollte Perez nicht überinterpretieren. "Das war mein zweieinhalbter Tag. Es war OK, ich bin mit der Leistung zufrieden. Wir haben nicht auf Zeiten geschaut. Am wichtigsten für mich war, dass ich das Auto und die Abläufe in der Formel 1 verstehe. Bis zum ersten Rennen bin ich sicher auf Speed."

Bis dahin wird er im Winter viel Zeit zum Nachdenken und Lernen haben. Doch Perez betonte, motiviert zu sein und sich schon auf den ersten Wintertest zu freuen. Vorerst geht es aber nach Mexiko. "Ich freue mich auf die Heimat und auf viel Training", meinte er. Unter anderem wird er auch daran werken, sich die Bedienung des Lenkrads ganz einzuverleiben. Ob er dazu auch das richtige Equipment hat... "Ich werde viel üben. Ich habe eine Nintendo-Konsole zuhause, die hat auch viele Knöpfe. Man muss einfach so viel drücken, wie es geht", meinte er mit einem Grinsen. Besonders wird er aber wohl daran denken, für das neue Auto einen passenden Sitz zu bekommen. "Der, den ich hier hatte, war zu niedrig. Im neuen Auto brauche ich eine bessere Position."