Nach Ausfahrten mit dem in Abu Dhabi schwierigem medium Reifen am Freitag, konnte Robert Kubica am Samstag endlich die weichere Mischung von Pirelli probieren und stellte dabei einige Verbesserungen fest. So war der Abbau konstanter und allgemein sahen die Gummis besser aus. "Das lag vielleicht an den Setup-Änderungen, aber auch an den Streckenbedingungen. Gestern lag noch viel Bridgestone-Gummi vom Rookie-Test auf der Strecke. Wir müssen aber auch weiter vorsichtig sein, denn es wird schwierig, bei den Wintertests wieder solche Streckenbedingungen zu haben. Es gibt sicher noch Arbeit, vor allem beim Abbau der Reifen", sagte der Renault-Pilot.

Der Abbau der Pirellis beschäftigte Kubica sogar sehr. Er befürchtete, wenn der nicht richtig in den Griff bekommen wird, könnte es 2011 einige recht öde Rennen geben. "Man könnte durch langsameres Fahren ein schnelleres Rennen hinlegen", meinte er. Denn so könnte ein Boxenstopp gespart werden, wenn es hart auf hart geht - andererseits wolle man aber nicht die Fahrer nur cruisen sehen. Er wusste aber auch, dass Rennen, in denen die Reifen stark abbauten, in der Vergangenheit zu echten Klassikern wurden. Er wollte da nur eine richtige Balance sehen. "Wenn der Abbau zu stark ist, gibt es verschiedene Wege, um den Reifen zu schonen. Wenn es so bleibt wie jetzt, könnte das entscheidend werden", meinte er.

Keine leichte Aufgabe

Allerdings wollte er mit Pirelli noch nicht zu hart ins Gericht gehen, denn er wusste, dass es noch früh war. Die nicht sehr hohen Erwartungen vor dem Test in Abu Dhabi hat der Reifenbauer nach seiner Meinung jedenfalls übertroffen. "Es war für sie nicht leicht. Sie haben zwar mit Nick [Heidfeld] und Pedro [de la Rosa] getestet, aber es ist nicht so einfach, Reifen für Formel-1-Autos zu bauen, weil die viel von ihnen fordern. Diese Autos sind dazu gebaut, um möglichst viel aus der Konstruktion und dem Grip des Reifens zu holen." Insofern war er schon einmal froh, dass sich der weichere Reifen besser präsentiert hatte als der mittelharte am Freitag.

Am Auto hatte Renault dabei nicht viel gemacht, sondern einfach versucht, die Rahmenbedingungen immer möglichst konstant zu halten. "Von gestern auf heute hat sich aber die Balance völlig verändert, wir müssen also verstehen, was der Grund dafür ist und wie wir das lösen können", meinte Kubica. Ansonsten fragte er sich, wie das Auto mit vollem Tank die Reifen belasten würde. "Am Ende fuhr ich einen Run mit zehn Runden und der Reifen war sehr konstant. Wir hatten aber nicht die Startbenzin-Menge drin und wir haben früher bei Bridgestone gesehen, dass der Abbau ab einer gewissen Benzinmenge sehr hoch wird. Das ist nicht linear. Deswegen müssen wir für die Zukunft genau darauf achten, da wir Anfang des nächsten Jahres Probleme haben könnten, wenn es kalt ist und an grüne Strecken geht."

Man weiß nie

Kubica hoffte aber darauf, dass die findigen Ingenieure der Formel 1 bis zum ersten Rennen dann alles Großteils im Griff haben. Sie seien jedenfalls clever genug dafür, meinte er. "Wenn es große technische Probleme mit dem Auto gibt, wodurch man nicht die volle Leistung aus dem Reifen holen kann oder wenn es Schwierigkeiten mit dem Warm-up der Gummis gibt, könnte man natürlich einige Zeit feststecken und länger für die Problemlösung brauchen. Wenn man aber den Reifen aktivieren kann und keinen großen Abbau hat, werden die Rennen nicht sehr durchmischt sein. Man weiß aber nie. Es hängt viel vom Abbau und der Abnutzung ab."