Dem schwarzen Gold werden oft magische Fähigkeiten nachgesagt, entsprechend wichtig erachten die Fahrer die Reifen im Kampf um Siege und den WM-Titel. Erhöht wurde der Einfluss der Reifen durch einen freitäglichen Regenguss, der gegen Abend den gesamten Gummi und Grip von der Strecke wusch, welche sich somit am Samstagmorgen wieder frisch und "grün" präsentierte.

Die 11 Teams und 22 Fahrer verfielen danach in die gewohnte Passivität des Freitags: Anscheinend glaubten sie, dass die magischen Fähigkeiten des schwarzen Goldes dazu ausreichen würden den Gummi und Grip ohne Fahrbetrieb zurück auf den Asphalt zu zaubern.

Nachdem sich die Herren Piloten dann doch langsam dazu bequemten auf die Strecke zu gehen und den Gummi selbst zu legen, gab es für Michael Schumacher eine böse Überraschung: Kaum hatte er die zwischenzeitliche Bestzeit markiert, schlugen bei der Boxeneinfahrt kleine Flammen aus dem Heck seines Ferrari. Die Mechaniker löschten das kleine Feuer postwendend und machten sich danach an die Ursachenforschung - für Schumacher war das 3. Freie Training somit schon zur Halbzeit gelaufen. Jetzt heißt es für ihn und seine Fans zittern: Muss er den Motor vor dem Qualifying wechseln oder nicht? Ross Brawn ist jedenfalls zuversichtlich, dass der 248 F1 mit der Startnummer 5 bis zur Qualifikation wieder fahrtüchtig ist.

Am Ende landete der Deutsche mit seinen fünf absolvierten Runden auf Platz 14 - genau einen Rang vor seinem Teamkollegen Felipe Massa, der ohne Probleme nur drei Ründchen mehr zurücklegte. Das Endergebnis des 3. Freien Trainings liest sich deshalb etwas ungewohnt: Ganz vorne stehen zwei BMW Sauber! Jacques Villeneuve fuhr hauchdünn die Bestzeit vor Nick Heidfeld.

Dahinter geht es genauso ungewöhnlich weiter: Jarno Trulli steht vor Nico Rosberg und Mark Webber auf Platz 3. Platz 6 belegt Jenson Button vor dem McLaren-Duo Kimi Räikkönen und Pedro de la Rosa. Die Top10 komplettieren Ralf Schumacher und David Coulthard. Erst auf Platz 11 folgt mit Giancarlo Fisichella der erste Renault, Fernando Alonso steht sogar nur auf Rang 16! Beide Renault hatten im Laufe der Session mit dem richtigen Grip zu kämpfen und rutschten mehrere Male von der Piste - Alonso beendete das Training sogar mit einem Ausrutscher nach Ablaufen der Zeit.

Vor dem Qualifying bleibt es also spannend: Ferrari und Renault scheinen noch nicht alles gezeigt zu haben und hatten mit Problemen zu kämpfen. Von McLaren Mercedes darf man höchstwahrscheinlich auch noch mehr erwarten und wenn BMW Sauber seine starke Form vom 3. Training auch einmal auf das Qualifying übertragen kann, erwartet uns heute Nachmittag ein packender Mehrkampf um die Pole!