Wieder keine Punkte für Andrea Kimi Antonelli. Der Mercedes-Pilot schafft es nicht, sich aus seinem Formel-1-Tief zu befreien. Nach zwei DNFs konnte er auch beim Belgien-GP nicht zurückschlagen. Im Sprint-Qualifying, Sprint und Qualifying gehörte der Rookie zu den Schlusslichtern. Auch der Sonntag konnte das Wochenende nicht retten. Antonelli belegte im Rennen von Spa nur den 16. Platz und ging erneut leer aus. Rekordweltmeister Lewis Hamilton spendet Trost.

Antonelli war beim Belgien-GP auf ein nasses Rennen vorbereitet. Da sich der Italiener nur für den vorletzten Startplatz qualifiziert hatte, nützte Mercedes die Gelegenheit, um Änderungen am Auto durchzuführen. Mit einem größeren Heckflügel und damit mehr Abtrieb, war der W16 für den Regen gewappnet. Da das Team mit den Änderungen gegen die Parc-ferme-Regeln verstoß, startete Antonelli aus der Boxengasse, wie 20 Prozent des F1-Feldes.

"Aufgrund der zu erwartenden nassen Rennbedingungen haben wir uns für eine andere Abstimmung entschieden, was sich in den ersten Runden als richtig erwiesen hat", erklärt der Italiener. "Das Auto fühlte sich gut an, ich konnte überholen und mich nach vorne arbeiten."

Mercedes bei Belgien-GP zu vorsichtig

Wegen des verzögerten Starts war der Belgien-GP jedoch weniger nass als angenommen. Den Wechselzeitpunkt von Regenreifen auf die Slicks traf Mercedes nicht perfekt. Während Lewis Hamilton in Runde 11 an die Box kam, wartete Antonelli bis Runde 12. "Ich habe versucht, recht früh zu wechseln, aber wegen Silverstone waren wir wohl etwas zu vorsichtig", gesteht der Italiener. "Wir wollten noch ein bisschen warten und ich glaube, dadurch haben wir einige Positionen verloren."

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Auch die Regen-Abstimmung auf trockener Strecke machte Antonelli das Leben schwer. "Leider trocknete die Strecke schnell ab, sodass wir auf den Geraden gegenüber einigen Konkurrenten an Boden verloren haben", ärgert sich der Italiener. "Obwohl wir dicht an unseren Konkurrenten dranbleiben konnten, gelang uns kein einziges Überholmanöver mehr."

Mercedes stieg daher auf eine andere Strategie um und holte Antonelli in Runde 30 zum zweiten Mal an die Box. Weiter nach vorne kam der Rookie dadurch jedoch nicht. Stattdessen steckte er hinter dem Haas von Esteban Ocon fest. Bei der einzigen Chance, den Franzosen zu überholen, unterlief Antonelli ein Fehler, wodurch das Manöver missglückte.

Kimi Antonelli kritisiert eigene Leistung: "Muss am Qualifying arbeiten"

Trotz P16 versucht der Mercedes-Pilot Positives zu sehen. "Es war sehr lehrreich bei diesen schwierigen Bedingungen zu fahren", sagt Antonelli. "Ich denke, fahrerisch war dieses Rennen besser." Dennoch ist der Rookie mit seiner Performance nicht zufrieden.

"Es war ein kniffliges Rennen, aber ich sollte einfach nicht so weit hinten starten", kritisiert sich der Italiener selbst. "Ich muss an meinem Qualifying arbeiten und das Vertrauen in das Auto wiedererlagen. Ich will weiter vorne starten, denn ich weiß, dass es dann ein ganz anderes Rennen ist."

Lewis Hamilton spendet Mercedes-Rookie Trost

Mercedes-Teamchef Toto Wolff tut sich noch schwerer, ein positives Fazit zu ziehen. "Von diesem Wochenende in Spa können wir nicht viel Positives mitnehmen", bilanziert er nüchtern. "Für Kimi, der von hinten gestartet ist, war es natürlich immer schwierig, sich nach vorne zu kämpfen. Bei den nassen Bedingungen war sein Setup hilfreich, aber als es trocken wurde, behinderte es ihn. In der Schlussphase hat er mit der Zwei-Stopp-Strategie etwas anderes ausprobiert, aber sein Nachteil auf den Geraden hat ihn zurückgeworfen."

Trost spendet Antonelli Rekordweltmeister Lewis Hamilton. "Er kam, um das Team zu grüßen, und wir haben ein paar Worte miteinander gewechselt", erzählt der Rookie. "Er hat mir gesagt, dass ich den Kopf nicht hängen lassen soll und dass es normal ist, schlechte Wochenenden zu haben, und dass ich einfach weiter an mich glauben soll. Das war wirklich toll für mich."

Ferrari-Fahrer Lewis Hamilton und Mercedes-Pilot Kimi Antonelli in der Pressekonferenz
Lewis Hamilton teilte ermutigende Worte mit Kimi Antonelli., Foto: Horst Bernhardt / Speedpictures