Als Gary Paffett und Pedro de la Rosa am Mittwochmorgen in Jerez aus den Boxen rollten, wurden ihre im traditionellen Orange lackierten MP4-20-Interimsboliden nicht wie noch im letzten Dezember von V8-Motoren, sondern von leistungsreduzierten Zehnzylindern in Richtung Boxengassenausgang angetrieben.

In der Gerüchteküche kamen deshalb schnell Spekulationen auf, wonach Mercedes Probleme mit der Standfestigkeit der neuen Triebwerke hätte. motorsport-magazin.com erfuhr jedoch, dass der Rückgriff auf die V10-Aggregate eine rein produktionstechnische Grundlage hat.

"Wir liegen mit unserem V8-Motor voll im Plan", bestätigte uns eine Mercedes-Quelle. Allerdings unterscheiden sich die Motoraufhängungen des neuen MP4-21, der später in diesem Monat sein heiß erwartetes Debüt geben soll, sowie jene des MP4-20B so stark voneinander, dass man vor der schwierigen Entscheidung stand sich entweder voll auf den neuen Wagen zu konzentrieren oder den MP4-20 an die neue Aufhängung anzupassen.

Bei McLaren Mercedes fällte man deshalb die logische Entscheidung sich auf das neue Auto zu konzentrieren und bis zu dessen Debüt mit einem leistungsreduzierten V10, der das V8-Fahrverhalten simulieren soll, Reifentests und sonstige Entwicklungsarbeiten zu bestreiten. Bei diesen spielen der Motor und das Chassis nur eine untergeordnete Rolle.