Weiß, Orange, Rot, Blau, Beige: So bunt wie an diesem zweiten Testtag des noch jungen Jahres präsentierte sich das F1-Starterfeld schon lange nicht mehr.

Nachdem am Dienstag bereits Ferrari, Toyota, Honda, Renault und Red Bull Racing das Testjahr 2006 eingeläutet haben, folgten ihnen am Mittwoch auch McLaren, BMW Sauber, Toro Rosso und Williams.

Bei McLaren Mercedes debütierten dabei sowohl der frisch gebackene Stammtester Gary Paffett als auch die traditionelle orange Interimslackierung der MP4-20B Boliden. Nicht mehr dabei war jedoch der im letzten Jahr bereits intensiv getestete neue V8-Motor.

BMW Sauber war schneeweiß unterwegs., Foto: Sutton
BMW Sauber war schneeweiß unterwegs., Foto: Sutton

Dieser wird bis zum Debüt des neuen MP4-21 in den Interimsautos durch einen gedrosselten V10-Motor ersetzt. Der Grund dafür ist simpel: Da die Motor-Aufhängungen der beiden Autos unterschiedlich sind, konzentriert sich das Team derzeit voll auf das neue Auto und stellt keine V8-Triebwerke mit der alten Aufhängung mehr her. Deshalb müssen die Piloten bis zum Debüt des neuen Boliden mit den V10 Vorlieb nehmen.

Ebenfalls neu war die weiße Interimslackierung von BMW Sauber, die erst am kommenden Dienstag ihren neuen Wagen und mit diesem ihre neue Lackierung vorstellen werden. Im Ex-Team von BMW, also bei Williams, nahm derweil zum ersten Mal Alexander Wurz in einem der mitternachtsblauen FW27C Boliden Platz.

Die Tagesbestzeit gehörte allerdings einem der orangen "Silberpfeile": Pedro de la Rosa wurde von seinem V10-Aggregat bis auf Platz 1 getragen. Dabei hatte er unglaubliche 2,4 Sekunden Vorsprung auf den Schnellsten des Vortages Michael Schumacher. Dieser fuhr im F2004-M mit V8-Antrieb die zweitbeste Zeit des Mittwochs. Damit blieb er erneut deutlich vor dem zweitbesten V8-Boliden von Ricardo Zonta.

Dennoch verlief der Tag des Ex-Champions nicht ganz ohne Probleme: Insgesamt konnte er nur 53 Umläufe drehen und versuchte eine Testunterbrechung als er mit seinem Wagen auf der Strecke stehen blieb. Sein Teamkollege Luca Badoer war erneut mit einem F2005 samt V10-Aggregat unterwegs. Der Italiener belegte Rang 10.

Die viertbeste Zeit erzielte Lokalmatador Fernando Alonso, der noch einmal mit seinem Weltmeisterwagen des Vorjahres Vorlieb nehmen musste. Ab morgen wird der Spanier zwei Tage lang den neuen R26 testen dürfen. Diesen stellte sein Teampartner Giancarlo Fisichella heute auf einen starken sechsten Rang.

Der RB2 hing erneut am Haken., Foto: Sutton
Der RB2 hing erneut am Haken., Foto: Sutton

Nur Nick Heidfeld im schneeweißen BMW Sauber Interimswagen quetschte sich auf Position 5 noch zwischen die beiden Renault-Modelle.

Die Top-8 komplettierten zwei weitere Deutsche: Ralf Schumacher auf Platz 7 und Nico Rosberg im mitternachtsblauen FW27C auf Platz 8.

Neben Rosberg gab heute Alexander Wurz sein Testdebüt für die Truppe von Sir Frank Williams. Bei seiner ersten Ausfahrt konnte er aber nur am Nachmittag für 31 Runden auf die Strecke gehen. Sein Arbeitstag wurde durch einen Ausflug neben die Strecke vorzeitig beendet. Ähnlich erging es Nico Rosberg, der gleich zweimal auf der Strecke stehen blieb.

Zusammen mit Williams und McLaren nahmen auch die Scuderia Toro Rosso und Honda ihre Testarbeiten in Jerez auf. Für das neue Honda Team waren die beiden Testfahrer Anthony Davidson und James Rossiter unterwegs. Bei den roten Bullen spulte hingegen Tonio Liuzzi 90 Runden in einem RB1 des Vorjahres ab.

Schlechter verlief der zweite Testtag mit dem RB2 für David Coulthard. Dieser kam erneut nicht über 31 Runden hinaus und hatte wiederum mit mechanischen Problemen zu kämpfen. Neuzugang Adrian Newey bekam bei seinem Besuch an der Strecke also nicht allzu viel zu sehen.