Hinter jedem erfolgreichen Rennfahrer steht eine starke Familie: Das trifft definitiv auf die aktuellen Teamkollegen und WM-Konkurrenten Oscar Piastri und Lando Norris zu. Als Piastri in Barcelona seinen fünften Saisonsieg feierte, stand seine Schwester Edie in der ersten Reihe der Gratulanten. Ihr widmete der Australier auch seinen Sieg.

Das sind die 'coolen Mums' der McLaren-Piloten

Aktuell trennen die beiden McLaren-Piloten in der Fahrerweltmeisterschaft nur acht Punkte. Mit dem Saisonverlauf wächst der Druck – nicht nur auf der Strecke, sondern auch abseits davon. Bei all den lauten Stimmen im Fahrerlager und den Medien, ist der familiäre Rückhalt eine unsichtbare, aber entscheidende Stütze für die F1-Piloten. Nicole Piastri ist zwar nicht oft an der Rennstrecke, supportet ihren Sohn dafür umso mehr im Netz.

Mit ihren pointierten Beiträgen gehört sie nicht nur in die Kategorie "coole Mum", sondern ist fast schon selbst eine kleine Berühmtheit. Als Piastri seine McLaren-Vertragsverlängerung bekanntgab, schrieb sie auf Twitter: "Was!! Wir machen das jetzt also weitere drei Jahre???" Beim diesjährigen Heimrennen in Australien nutzte sie einen Fanartikel ihres Sohnes als Sonnenschirm.

Während Adam Norris längst ein bekanntes Gesicht im Formel-1-Paddock ist, sieht man in dieser Saison immer öfter Cisca Wauman an der Strecke. Nach seinem Sieg in Monaco wollte Lando Norris nur eins: mit seiner Familie feiern. "Es ist schön, meine ganze Familie hier zu haben", betonte der 25-Jährige nach seinem Triumph im Fürstentum. Auch zuletzt bei seinem Heimsieg in Silverstone führte einer der ersten Wege von Lando Norris in die Arme seiner sichtlich stolzen Mutter Cisca.

Auch David Bearman platzte vor Stolz, als sich sein Sohn in Bahrain von der letzten Startreihe auf Platz 10 in die Punkte kämpfte. "Ollie, hier ist Dad. Das war eine großartige Leistung, mein Sohn, hervorragend. Ich liebe dich", jubelte David Bearman am Haas-Funk. Die Familie feiert nicht nur mit, wenn Träume wahr werden, sondern gibt auch Halt, wenn die kritischen Stimmen lauter sind als die F1-Motoren.

"Hier ist es, als wäre man in einem Haifischbecken. Wenn man keine Leistung bringt, wird man von den Haien gefressen", musste auch Kimi Antonelli lernen. Kein Wunder, dass Marco Antonelli seinem Sohn im Fahrerlager nicht von der Seite weicht. "Mein Vater ist mein Fels in der Brandung", betonte der Mercedes-Rookie. Auch sein Vorgänger und siebenfacher Champion Lewis Hamilton setzt auf familiären Rückhalt. Bei seinem Heimrennen in Silverstone drückten Bruder Nicholas und Mutter Carmen Larbalestier in der Ferrari-Box die Daumen.

Formel-1-Väter: Engste Berater und härteste Kritiker

Anthony Hamilton ist seit den Anfängen an der Seite seines Sohnes. "Mein Vater hatte vier Jobs, um mir das Rennfahren zu ermöglichen. Wir träumten davon, etwas zu erreichen, das so weit außerhalb unserer Reichweite lag", schrieb Lewis Hamilton 2020 auf Instagram. Allerdings verlief die Vater-Sohn-Beziehung nicht immer harmonisch. 2010 feuerte Lewis Hamilton seinen Vater als Manager, danach herrschte zwischen den beiden Funkstille. Mittlerweile verstehen sich Vater und Sohn wieder blendend. Künftig soll Anthony Hamilton auch eine offizielle FIA-Rolle übernehmen.

Auch Carlos Sainz Sr. hatte zuletzt eine Rolle im Automobilverband ins Auge gefasst und erwog eine Kandidatur als FIA-Präsident. Obwohl ihn Sohn Carlos Sainz junior unterstützte, gab der zweifache Rallye-Weltmeister und vierfache Dakar-Sieger seinen Plan wieder auf. Die Beziehung der beiden gilt als innig. "Er hat mich beim Kartfahren sowie in den Einsitzer-Kategorien begleitet und hat zehn Jahre mit mir in der Formel 1 verbracht." Bis heute gehört sein Vater zu seinen engsten Beratern.

Das gilt auch für Jos Verstappen. Früher war der Niederländer bei jedem F1-Rennen seines Sohnes an der Strecke, inzwischen ist er nur noch bei ausgewählten, wie beispielsweise dem Monaco Grand Prix vor Ort. Wie Max Verstappen einmal verriet, ist sein Vater sein größter Kritiker. Ohne ihn wäre er nicht in der Formel 1. "Er hat mir so viel beigebracht und mich von klein auf vorbereitet." Noch immer telefonieren Vater und Sohn jeden Tag. "Vor dem Rennen rede ich mit ihm immer noch, was wir bei der Strategie machen werden und solche Sachen. Er weiß gern Bescheid", verriet der vierfache Champion.

Der Vater als größter Kritiker? Das kennt auch sein Red-Bull-Teamkollege Yuki Tsunoda. Nobuaki Tsunoda sorgte 2025 für Schlagzeilen, als er ihn gegenüber Yahoo Sports Japan für dessen Crash im Qualifying in Imola kritisierte. "Immer wenn es gut für ihn läuft, neigt er dazu, übermäßig optimistisch zu werden." Angesprochen auf die Aussagen seines Vaters konterte Yuki Tsunoda gelassen: "Schon okay, ich höre nicht auf meinen Vater."

Vater-Sohn-Duos, Milliardärs-Söhne und Väter mit Geldsorgen - der Formel-1-Aufstieg war nicht für alle Piloten leicht. Doch welche Rolle spielten die Väter? Mehr dazu in diesem Artikel: