Niemand hatte daran geglaubt. Schwer enttäuscht war Haas am Samstag nach einem Crash und einem letzten Platz im Qualifying. Doch im Formel-1-Rennen von Bahrain erwachte der US-Rennstall plötzlich zum Leben. Esteban Ocon fuhr auf P8. Oliver Bearman kämpfte sich von der letzten Startreihe auf P10 vor. Das Doppelpunkte-Ergebnis macht aus bitterer Enttäuschung sprühende Euphorie.

"Ich freue mich riesig für das Team, denn gestern habe ich es mit meinem Fehler im Stich gelassen, obwohl das Auto mehr Potenzial hatte", sagt Ocon. Im Q2 des Qualifyings hatte er die Kontrolle über seinen Boliden verloren und war heftig verunfallt. Den Fehler, der ihn um einen besseren Startplatz brachte, konnte der Franzose im Rennen ausbügeln.

"Am Sonntag lief alles nach Plan", freut sich der Haas-Pilot. "Wir hatten einen Mega-Start und konnten mit einer aggressiven Strategie sofort in die Punkte fahren. Von dort aus haben wir das Maximum herausgeholt, denn das Safety-Car brachte uns in eine schlechte Position." Ocon, der von P14 startete, konnte in der Anfangsphase des Bahrain-GPs mehrere Plätze gutmachen und fuhr früh für einen Undercut an die Box. Ein zweites Mal stoppte er kurz vor dem Safety-Car, konnte aber dennoch ein Punkteergebnis ins Ziel bringen. "Wir freuen uns sehr, denn es ist das Maximum, das wir erreichen konnten, und ich bin stolz auf unsere Leistung", lobt Ocon.

Rookie-Duell in Bahrain: Bearman setzt sich gegen Antonelli durch

Oliver Bearman ging nach einem verpatzten Qualifying vom letzten Startplatz ins Rennen. Der Rookie machte kurzen Prozess. Gleich in der ersten Runde des Grand Prix von Bahrain fuhr er auf P15 vor. Wie viele Piloten, profitierte er vom Safety-Car und konnte einen günstigen zweiten Stopp einlegen. Beim Restart lag der Brite bereits auf P12 und konnte sich schlussendlich auf P10 vorkämpfen. Seinen Rookie-Kollegen Andrea Kimi Antonelli (P11) hielt Bearman bis zum Rennende in Schach.

"Ich fühle mich gut, es war ein großartiges Rennen", freut sich der Haas-Pilot. "In den letzten 20 Runden nach der Safety-Car-Phase stand ich unter Druck, weil ich versuchte, den Mercedes hinter mir zu halten und gleichzeitig nach vorne zu kämpfen. Da die Position zu halten ist leichter gesagt als getan."

Mit seiner Leistung in Bahrain - bereits sein drittes Punkte-Ergebnis in Folge - ist Bearman zufrieden. "Ich bin sehr froh, dass ich nach dem schwierigen Qualifying gestern einen Punkt für das Team geholt habe", so der Brite. "Ich bin stolz darauf, wie ich im Rennen performt habe, und auch das Team hat einen fantastischen Job gemacht."

Haas-Teamchef euphorisch: Niemand hat aufgegeben

Großes Lob für seine Mannschaft hat auch Teamchef Ayao Komatsu. Der Japaner sprüht regelrecht vor Euphorie. "Was für ein Tag. Ich bin sehr glücklich, vor allem nach der Enttäuschung am Samstag. Niemand hat aufgegeben", so Komatsu. "Wir wussten, was wir zu tun hatten. Wir wussten, dass wir die Pace im Auto haben und zwei Fahrer, die Ergebnisse liefern können. Wir haben nicht von einem doppelten Punkte-Ergebnis geträumt, aber wir waren entschlossen und proaktiv. Wir hatten vor nichts Angst."

Besonders erfreut ist der Haas-Teamchef darüber, wie seine Mannschaft mit einem Rückschlag wie dem bitteren Qualifying umgeht. "Ich bin wirklich froh zu sehen, wie jeder auf Enttäuschung reagiert", lobt Komatsu. "Das ist Rennsport, da gibt es Höhen und Tiefen. Es ist leicht, mit den Höhen mitzuhalten, aber nicht leicht, die Tiefen zu überwinden und eine Performance wie diese abzuliefern. Es war wieder eine großartige Teamleistung."

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