Mehr war nicht drin. Max Verstappen belegte beim Rennen der Formel 1 in Kanada den zweiten Platz hinter George Russell. Red Bulls Proteste gegen den Mercedes-Fahrer wurden von den Stewards zurückgewiesen. Auch auf der Strecke war kein Vorbeikommen möglich. Eine Chance auf den Sieg gab es in Verstappens Augen in Montreal nicht.

Nach 70 Runden endete des Rennen in Kanada hinter dem Safetycar, aber der Niederländer hatte ohnehin nicht mit einem Last-Minute-Triumph gerechnet. "Ich denke nicht, dass sich ohne Safetycar noch eine Möglichkeit für mich ergeben hätte", sagt Verstappen.

Red Bull: Russell unsportlich! Verstappen in Falle gelockt? (20:24 Min.)

Der Red-Bull-Pilot brachte schlussendlich seinen zweiten Startplatz auch ins Ziel. "Wenn man sich das ganze Rennen ansieht, war das das bestmögliche Ergebnis", so der vierfache Weltmeister. "Der Abstand zu George war nicht groß, aber ich dachte nicht, dass ich die Pace hätte, um um den Sieg zu kämpfen."

Kimi Antonelli im Rückspiegel - Max Verstappen zitterte um P2

Besonders der Reifen-Abbau setzte Verstappen zu. "In den ersten beiden Stints hatte ich sehr mit den Reifen zu kämpfen", schildert der Niederländer. "Der Abbau war zu hoch. Um ehrlich zu sein, sind wir ein ziemlich defensives Rennen gefahren." Gleich zwei Mal bog Verstappen in die Box ab, als Andrea Kimi Antonelli (P3) drauf und dran war, ihn zu überholen. Der Blick war daher eher nach hinten und nicht nach vorne gerichtet.

"Ich hatte nie wirklich das Gefühl, dass ich die Pace hatte, um etwas zu tun", gesteht der Red-Bull-Pilot. "Es ging mehr darum, in den Spiegel zu schauen und zu versuchen, den Abstand zu halten und auf meine Reifen zu achten, um sie nicht zu überlasten."

Über P2 ist Verstappen daher froh, denn diese Platzierung war für ihn keine sichere Sache. "Es war nicht das einfachste Rennen, aber ich denke, wir haben es als Team gut gemeistert", so der 27-Jährige. "Ich denke, wir haben auf jeden Fall alles optimiert, was wir konnten. Denn ehrlich gesagt hatte ich während des gesamten Rennens nie das Gefühl, dass ich den zweiten Platz wirklich halten konnte."

Red Bull profitiert von McLarens Kanada-Schwäche

Obwohl es nicht für den Sieg reichte, war es aus Verstappens Sicht ein erfolgreiches Wochenende. Besonders, da er beide McLaren-Piloten hinter sich ließ und so in der Weltmeisterschaft Punkte aufholte. Völlig zufrieden ist der Niederländer jedoch noch nicht.

"Ich hoffe, dass wir jedes Wochenende so beginnen können wie hier, wenn es darum geht, wie ich mich mit dem Auto fühle, aber ich denke, wir brauchen insgesamt mehr Leistung, um überall schnell zu sein", so Verstappen.

Von McLaren erwartet sich der vierfache Weltmeister in den nächsten Rennen wieder mehr. "Ich will nicht sagen, dass es ein Ausnahme-Wochenende war, aber McLaren war nicht so stark wie sonst", sagt der Red-Bull-Pilot. "Natürlich haben wir jetzt ein wenig davon profitiert, aber ich denke, wenn wir auf all die anderen Strecken gehen, die jetzt kommen, brauchen wir definitiv mehr Leistung, um auch nur annähernd mit ihnen mithalten zu können."

Max Verstappen über WM-Kampf: Muss noch viel passieren

Trotz bestmöglichem Ergebnis in Kanada fordert Verstappen daher mehr von seinem Team und seinem Auto. "Es muss noch viel passieren, damit wir um den Titel kämpfen", meint der Red-Bull-Pilot. "Wir müssen anfangen, öfter Rennen zu gewinnen. Das war ein gutes Wochenende, aber wieder nicht konkurrenzfähig genug."

Max Verstappen im Red Bull
Trotz Podium: RB21 nicht schnell genug, Foto: IMAGO / Anadolu Agency

Natürlich arbeitet Red Bull unermüdlich am RB21, doch der Niederländer bezweifelt, ob das Team noch genug Leistung finden kann. "Wir haben unsere Momente, in denen wir vielleicht hier oder da gewinnen können, aber wir müssen das Auto einfach schneller machen", so Verstappen. "Dann machen wir es uns viel leichter. Wir arbeiten mit dem Team hart daran. Natürlich kommen neue Teile, aber wird es reichen? Ich weiß es nicht."