Nach dem Formel-1-Rennen in Spanien, als Lewis Hamilton sogar von Sauber-Pilot Nico Hülkenberg düpiert wurde, wollte der Rekord-Weltmeister beim Kanada-GP das Ruder wieder herumreißen. Im Qualifying fuhr er den fünften Startplatz heraus und war damit schneller als Teamkollege Charles Leclerc. Im Rennen landete Hamilton allerdings erneut hinter Leclerc, was an einer bitteren Begegnung zwischen dem Ferrari-Piloten mit einem Murmeltier in Runde 12 lag.
Hamiltons SF-25 erlitt bei dem Zwischenfall einen größeren Schaden. "Es war sehr schlimm. Der komplette Teil des vorderen Unterbodens auf der rechten Seite war zerstört", berichtete Hamilton von den Folgen. "Ich war einfach langsam und habe eine Menge Performance verloren, über eine halbe Sekunde pro Runde." Nach Pierre Gaslys Kollision mit einem Hasen in Imola beklagt die Königsklasse in dieser Saison bereits das zweite tierische Opfer.
Das Murmeltier tauchte im Highspeed-Bereich in Kurve 9 auf. Bedauerlicherweise befand es sich auch noch im Schatten einer Werbetafel, sodass es für die Piloten bei der Geschwindigkeit nicht zu sehen war. Der vor Hamilton fahrende Oscar Piastri fuhr noch rechts vorbei, doch beim Briten befand sich das Tier leider auf der Ideallinie.
Hamilton berichtete später, dass er nicht wusste, was im Detail passiert war. Auf der Onboard-Aufnahme des hinter ihm fahrenden Lando Norris war lediglich zu sehen, wie ein mutmaßlich von Hamilton stammendes Carbon-Teil nach dem Treffer über die Strecke flog.
Der Circuit Gilles-Villeneuve ist bekannt für seine Murmeltiere. Auffällig gelassen sitzen sie Jahr für Jahr an der Rennstrecke, während die Boliden mit über 300 km/h Kilometer vorbeirasen.
Lewis Hamilton mit Kanada-GP zufrieden

Nach der Kollision war Lewis Hamilton mit defektem Unterboden seinen ärgsten Konkurrenten nicht mehr ebenbürtig. Dennoch kam er nur eine Position hinter Leclerc ins Ziel. "Es ist immer noch gut geworden mit dem Schaden. Ich bin sehr dankbar. Das [Platz sechs; Anm. der Red.] nehme ich definitiv mit." Abgesehen von dem Schaden ausgelöst durch die Kollision mit dem Murmeltier hatte der Ferrari-Pilot im Rennen noch mit einem anderen Problem zu kämpfen.
"Wir hatten auch fast ein Bremsversagen. Das Bremspedal ging sehr weit zurück. Damit musste ich auch eine Zeit lang zurechtkommen", erzählte Hamilton. Zusätzlich verlor er nach dem ersten Boxenstopp sehr viel Zeit im noch nicht gestoppten Mittelfeld. Bevor in der Schlussphase das Safety Car auf die Strecke ging, lag Hamilton 21 Sekunden hinter Leclerc und 26 Sekunden vor Fernando Alonso.
Anders als etwa Mercedes hatte Ferrari deutlich mit den Gegebenheiten zu kämpfen: Wenig Grip, geschmeidiger Asphalt und kein flüssiges Layout. "Die Strecke hat die Schwächen des Autos wirklich aufgezeigt. Ich hatte nie einen Wagen mit so viel Untersteuern in den langsamen Kurven wie hier", erklärte Hamilton. "Angesichts der Probleme bin ich dankbar für die Punkte."
Zu Beginn des Kanada-Wochenendes nahm Lewis Hamilton zu möglichen Abschiedsgerüchten Stellung. Der Ferrari-Pilot hielt sich nicht zurück. Mehr dazu hier im Video:
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