Ein ungewohntes Bild in Kanada: Im ersten Freitagstraining war McLaren vorwiegend im Mittelfeld zu finden. Erst gegen Ende der Session konnte sich Lando Norris auf Platz 7 verbessern. "Das war definitiv unser bisher schlechtester Freitag in diesem Jahr", meinte Norris. "Im Vergleich zu den anderen konnten wir das Tempo nicht mitgehen. Es war schwierig, eine Runde zusammenzubekommen. Wir haben definitiv noch Arbeit vor uns."
In der zweiten Session lief es für den Briten besser, immerhin fand er sich hinter George Russell auf P2 wieder. Sein Rückstand auf den Trainingsschnellsten: 28 Tausendstel. "Wir befinden uns immer noch in einer guten Position, es ist knapp. Mercedes sieht verdammt schnell aus, genau wie letztes Jahr", spielte Lando Norris auf die Pole Position von Russell im Jahr 2024 an. Die größte Herausforderung stellte für den 25-Jährigen nicht die Pace dar, sondern diese konstant abzurufen.
Norris über Updates: Zu früh für eine Einschätzung
Im Freien Training testete McLaren eine neue Vorderradaufhängung. Bei genauer Betrachtung ist zu erkennen, dass die Geometrie der Vorderachse inklusive neuer aerodynamischer Verkleidung leicht verändert wurde. Das Update soll vor allem Norris' mangelndes Gefühl für die Vorderachse verbessern und ihm dabei helfen, das Auto bei Höchstgeschwindigkeit im Qualifying zu beherrschen. Laut Norris fühlt sich das Auto trotz der neuen Spezifikationen ähnlich wie zuvor an.
"Im Moment ist es schwer, eine Einschätzung abzugeben. Dazu müssen wir noch mehr Runden fahren", so der Brite. Immerhin gilt der Circuit Gilles-Villeneuve - im Vergleich zu Barcelona beispielsweise - aufgrund der Unebenheiten, der Kerbs und der geringen Bodenhaftung als schwierige Strecke. "Es ist noch zu früh, um etwas zu sagen. Aber alle Maßnahmen zielen darauf ab, das Auto in die richtige Richtung zu bringen, und mir mehr Gefühl zu geben, was eine gute Sache ist", gibt sich Norris mit seinem Feedback zurückhaltend. Das Upgrade stand auch Oscar Piastri zur Verfügung, wurde am Freitag aber nur von Norris genutzt.

Piastri: Tag hat besser geendet als angefangen
Auch Oscar Piastri hatte am Freitag mit seinem McLaren zu kämpfen. In der ersten Session schaffte er es nicht über Rang 14 hinaus. Der Rückstand auf Max Verstappen betrug eine Sekunde. "Das war ein schwieriger Tag. Wir haben versucht, das richtige Arbeitsfenster zu finden", sagte der WM-Führende. Von FP1 zu FP2 gelang Piastri ein Schritt nach vorne: Im Klassement landete er auf Rang sechs. "Der Tag hat definitiv besser geendet, als er begonnen hat. Wir bewegen uns in die richtige Richtung, aber es liegt noch ein Stück Arbeit vor uns", meinte der Australier.
Ein großes Fragezeichen stellen die Reifen dar. Laut Pirelli funktioniert der C6 in Kanada besser, da der Reifen auf den langen Geraden abkühlen kann und es somit am Ende der Runde nicht zu einer Überhitzung kommt. Pirelli-Chefingenieur Simone Berra geht davon aus, dass der Kanada GP ein Zwei-Stopp-Rennen wird entweder Medium, Medium, Hard oder Medium, Hard, Hard. "Es wird definitiv noch eine interessante Diskussion werden, welche Strategie die richtige ist", so Piastri.
Wird sich das Verhältnis zwischen Lando Norris und Oscar Piastri im teaminternen Formel-1-Titelkampf verändern? Das glaubt zumindest Norris. Mehr dazu:
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