Der Monaco Grand Prix steht vor der Tür. Am Wochenende ziehen die Formel-1-Boliden im Hafen von Monte Carlo wieder ihre Runden zwischen Glanz und Glamour. Das Rennen ist ein bedeutendes Event der Königsklasse, doch aus sportlicher Sicht ist es oftmals eine Enttäuschung. Aufgrund der stark begrenzten Überholmöglichkeiten ist alleinig das Qualifying am Samstag der Spannungsträger des Grand Prix, während das 'langweilige' Rennen untergeht. Doch dieses Wochenende soll es anders werden. Erstmals kommt die neue Monaco-Regel der FIA zum Einsatz.
Um mehr Dynamik und Positionsverschiebungen zu schaffen, müssen die F1-Piloten in Monte Carlo ab 2025 mindestens zwei Reifenwechsel absolvieren. Diese Regel gilt auch im Fall eines Regenrennens. Ein Spannungskiller wie im Vorjahr, wo in der Rotphase zu Beginn des Grand Prix alle Fahrer ihre Reifen wechselten und danach nicht mehr an die Box kamen, soll so verhindert werden.
Die Strategen der Formel-1-Teams sind vor dem Rennen im Fürstentum somit mit einer neuen Herausforderung konfrontiert. "Fairerweise muss man sagen, dass man auf die gleiche Weise, mit den gleichen Mitteln und mit den gleichen Überlegungen an die Sache herangeht wie an jedes andere Event", sagt McLaren-Teamchef Andrea Stella. "Wir haben nur mehr Einschränkungen und müssen dahingehend unsere Herangehensweise anpassen."
Frühes Safety Car könnte wieder für Langeweile sorgen
Auch der Sauber-Mann Beat Zehnder sieht die Vorbereitungen auf den Monaco-GP gelassen: "Wenn man weiß, dass man sich auf einen 2-Stopper vorbereiten muss, ändert das nicht die Welt." Obwohl bereits viel über verschiedene Strategie-Möglichkeiten spekuliert wurde, denkt der Schweizer nicht, dass sich die Pläne der Teams groß unterscheiden werden.
"Ich bin mir ziemlich sicher, dass fast das gesamte Feld dasselbe tun wird", schätzt er. Von der vielüberlegten Methode, als Auto im hinteren Feld gleich zu Beginn zweimal zu stoppen, hält Zehnder nicht viel: "Ohne Safety Car glaube ich nicht, dass es wirklich funktioniert. Letztes Jahr haben wir das ganze Rennen nur deshalb mit einem Reifensatz beendet, weil die Rundenzeiten etwa fünf Sekunden langsamer waren als wir erwartet hatten. Wenn man am Anfang zweimal die Reifen wechselt, ohne Safety Car, glaube ich nicht, dass sich das auszahlt, weil die Reifen eingehen."
Falls jedoch ein Safety Car zum richtigen Moment kommt, könnte sich die Langweile vom Vorjahr wiederholen. "Kommt das Safety Car, wird das gesamte Feld die Boxenstopps erledigen und wie letztes Jahr durchfahren", so der ehemalige Sportdirektor. "Dann reden wir in Zukunft über drei Stopps."
Ferrari-Teamchef Vasseur: Es wird doppelt so schwierig
Ferrari-Teamchef Fred Vasseur hat im Fall eines Safety Cars noch ein weiteres Bedenken. "Der Nachteil könnte auch sein, dass bei einem frühen Safety Car alle Piloten in die Boxengasse drängen werden. Diese ist sehr eng, was zu einem Problem führen kann", überlegt der Franzose.
Generell sieht er die Sonderregel in Monaco als eine Herausforderung an. "Die Strategie in Monaco ist allgemein sehr schwierig. Es wird also doppelt so schwierig sein", schätzt Vasseur. Dennoch steht er dem FIA-Einfall für das Fürstentum positiv gegenüber: "Wir waren klug genug, um dieses Experiment zu machen. Nach dem Rennen werden wir dann sehen, wo wir Verbesserungen machen können."
Ebenfalls ein Unterstützer der Spezialregel ist Andrea Stella. "Nach dem Rennen, das wir letztes Jahr hatten, ist ein bisschen Veränderung ein interessanter Aspekt", sagt der McLaren-Teamchef. "Bei Regen könnte es zu einigen Situationen kommen, die ein wenig unangenehm sind, aber wir freuen uns und begrüßen die Neuerungen."
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