Es geht weiter mit den großen personellen Umbrüchen bei Sauber, während sich das Team für den Beginn der Ära Audi ab 2026 neu aufstellt. Jetzt ersetzt das Schweizer Team einen Namen, der mit Sauber geradewegs synonym ist: Nach 30 Jahren Dienstzeit ist die Karriere von Beat Zehnder als Teammanager und Sportdirektor am Ende.
Zehnder war sogar noch länger bei Sauber. Schon in den 1980er-Jahren war er als Mechaniker in das Team gekommen - damals waren die Schweizer noch nicht einmal in der Formel 1 am Start. 1993 stieg die Mannschaft in die Königsklasse ein. Zehnder, erst Chefmechaniker, stieg 1994 zum Teammanager auf.
Seitdem hielt er den Posten effektiv durchgehend, war am Ende offiziell als Sportdirektor tituliert. In dieser Rolle war er für die operativen Geschäfte von Sauber an der Rennstrecke zuständig, für Logistik, und für die Vertretung des Teams vor der FIA, wenn es um Regelfragen, Ermittlungen oder Ähnliches ging.
Der 58-jährige Zehnder wechselt ab 2025 in die neu geschaffene Rolle des "Director of Signature Programs and Operations". Dort soll er, so heißt es vom Team in einer Stellungnahme, "sicherstellen, dass das Erbe von Sauber Motorsport weiterwächst, seine Werte erhalten werden, und die Bemühungen um die Innovation und um das Formen der Zukunft anführen."
Langjähriger Ferrari-Chefstratege wird neuer Sauber-Sportdirektor
Zugleich wird Zehnder 2025 noch seinem Nachfolger beratend zur Seite stehen. Dieser ist Inaki Rueda. Der begann seine Formel-1-Karriere bei Jordan, diente dann von 2006 bis 2015 bei Lotus in der Strategie-Abteilung. Bekannt wurde er als Ferrari-Chefstratege, einen Posten, den er dort 2015 antrat, und der 2021 um die Rolle der sportlichen Leitung ergänzt wurde.
Besonders von Fan-Seite musste Rueda in diesem Zeitrahmen oft als Sündenbock für wiederholte Strategie-Fehltritte von Ferrari herhalten. Nach Umstrukturierungen verließ er 2023 den Kommandostand und wechselte als Sportlicher Leiter in die Fabrik. Von dort aus vertrat er Ferrari auch im Sporting Advisory Committee und beriet die Strategie-Abteilungen der F1- und WEC-Team. Im Januar 2024 schied er aus dem Tagesgeschäft aus.
Bei Ferrari hatte Rueda lange mit Mattia Binotto zusammengearbeitet, dem neuen F1-Programmleiter von Audi und Sauber. Binotto war es, der Rueda 2021 zum sportlichen Leiter bei Ferrari machte. Bei Sauber wird Rueda nun als Sportdirektor an der Rennstrecke alle sportlichen Aktivitäten sowie die Interaktionen mit der FIA managen.
Sauber schafft 2025 neue Position über den Renningenieuren
Weiters bestätigt Sauber auch, dass Giampaolo Dall'Ara nach Hinwil zurückkehren wird. Dall'Ara kann auf eine lange Karriere zurückblicken, war schon beim DTM-Team von Alfa Romeo, und schließlich bei Sauber als Leiter für Test-Ingenieurswesen und Leiter des Strecken-Ingenieurswesens tätig. 2016 gründete er eine Beratungsfirma.
Bei seiner Rückkehr zu sauber wird er jetzt die neu gegründete Rolle des Leiters für Renn-Ingenieurswesen übernehmen. Er soll dabei helfen, alle Themen bezüglich der Auto-Performance auf Schiene zu bringen, und einen integrierten Ansatz des Renn-Ingenieurswesens innerhalb der Technik-Abteilung betreiben.
So nimmt die finale Struktur bei Audi-Sauber immer klarere Formen an, nachdem Mattia Binotto im Sommer an die Spitze des Projektes gesetzt wurde. Fix ist seitdem auch schon Noch-Red-Bull-Sportdirektor Jonathan Wheatley als Teamchef, er beginnt Mitte 2025. Bis dahin lenkt Binotto operative Geschäfte teils auch selbst, ehe er sich rein auf seine strategische Führungsrolle konzentrieren wird.
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