Bahnt sich der nächste Knaller in der Formel 1 an? Die Gerüchteküche rund um die Nachfolge von Dr. Helmut Marko bei Red Bull Racing brodelt. Am Donnerstag nahm Sebastian Vettel im ORF Stellung zu den Gerüchten – und so viel lässt sich sagen: Ein Dementi klingt anders.

Liebäugelt Vettel mit F1-Rückkehr?

"Ich verstehe mich nach wie vor super mit Helmut und wir sind auch im Austausch. Auch was das Thema [Nachfolger, Anm. der Redaktion] angeht, aber noch nicht in der Tiefe. Aber das ist vielleicht was, was eine Rolle spielen kann. In welcher Form wird sich dann noch zeigen", erklärte Vettel. Dabei betonte der vierfache F1-Weltmeister noch kürzlich, dass sich seine Prioritäten verschoben und ihm seine Kinder das Rennfahren verboten hätten. Wobei er in der Funktion als Motorsportberater das ohnehin nicht tun müsste.

Vielmehr ist Marko als Motorsportberater in den vergangenen 20 Jahren eine Schlüsselfigur für den Rennnachwuchs im Hause Red Bull gewesen. Er selbst brachte Sebastian Vettel als seinen Nachfolger ins Spiel, wobei der Österreicher von seiner Pensionierung noch nichts wissen will. Sein Vertrag läuft bis Ende 2026, dann wäre Marko 83 Jahre alt. Ein Alter, in dem sich der Österreicher mit dem Aufhören beschäftigen muss. "Er hat schon ein paar Mal gesagt, dass er aufhören wird, aber er ist immer noch da. Und ich wünsche es ihm, dass er noch ganz lange da ist", meinte Vettel.

Sebastian Vettel und Helmut Marko sind zu Scherzen aufgelegt
Sebastian Vettel und Helmut Marko zu gemeinsamen Red-Bull-Zeiten, Foto: IMAGO Image/HochZwei

Red-Bull-Nachfolge: Vettel der ideale Kandidat

Gleichzeitig ist das Rad der Zeit nicht aufzuhalten. "Natürlich geht es irgendwann unaufhaltsam weiter, und das weiß auch Helmut. Er ist ein brutaler Realist und kann Dinge sehr gut und sehr echt einschätzen. Ich glaube, er wird schon spüren, wenn die Zeit reif ist", meinte der Heppenheimer. Vettel debütierte 2007 in der Formel 1 und holte in seinen 299 Starts 53 Grand-Prix-Siege, 57 Pole Positions und vier Weltmeistertitel. Letztere (2010 – 2013) gewann der Deutsche allesamt mit Red Bull.

Was für Vettel spricht: Zusätzlich zu seiner langjährigen Erfahrung in der Königsklasse kennt er den Aufgabenbereich von Marko aus der gemeinsamen Red-Bull-Zeit. "Ich muss fairerweise zugeben, dass ich die letzten Jahre nicht so nah dran war an ihm. Doch ich glaube schon, dass ich weiß, was er macht und was er nach wie vor noch macht", sagte Vettel. Gleichzeitig betonte der 37-jährige Heppenheimer, dass Helmut Marko als Person nicht zu ersetzen sei. "Er ist schon ein Charakter und hat auch einen sehr großen Beitrag geleistet zu dem, was das ganze Team über die Jahre seit 2005 geleistet hat."

Deshalb müsse es das Ziel seines Nachfolgers sein, von Marko so viel wie möglich zu lernen und gleichzeitig einen eigenen Weg zu finden, die Dinge zu tun. "Ich glaube, egal wie es kommt und wer dann nachfolgt, dass man noch sehr, sehr viel von Helmut lernen kann und dass die Position dann zwangsweise anders besetzt und anders ausgelebt wird. Weil, wie gesagt, ihn gänzlich zu ersetzen, geht nicht", sagte Vettel. Die kurze Pause und sein Lächeln nach dem 'wer dann nachfolgt' spricht auf jeden Fall eine deutliche Sprache.

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