Die nächste Wahl eines FIA-Präsidenten findet am 12. Dezember in Uzbekistan statt. Mohammed Ben Sulayem wird vermutlich auch dieses Mal wieder zur Wahl stehen. Andere Namen geisterten bis jetzt noch nicht in der Gerüchteküche herum. Doch nun meldet sich Carlos Sainz Senior zu Wort. Der zweifache Rallye-Champion zieht eine Kandidatur in Betracht. Seine Beziehung zu seinem Sohn in der Formel 1 ist für ihn im Gespräch mit Autosport kein Hindernis.

Sainz Senior: Denke schon länger über die Möglichkeit nach

Sainz gewann erst im vergangenen Jahr die Rallye Dakar mit Audi und ist selbst seit über 40 Jahren im Rennsport aktiv. Mit seinen 63 Jahren neigt sich seine Rennsportkarriere allerdings dem Ende entgegen.

"Es gibt viele Gründe, aber ich fahre seit über 40 Jahren und dieser Sport hat mir alles gegeben. Ich denke schon länger darüber nach, Präsident zu werden, wenn auch nicht sehr intensiv, aber jetzt denke ich, dass es der richtige Zeitpunkt in meiner Karriere für diesen Schritt sein könnte", so Sainz im exklusiven Interview bei Autosport.com.

Die FIA wählt ihren Präsidenten alle vier Jahre. Im Dezember 2021 wurde Mohammed Ben Sulayem erstmals zum Präsidenten gewählt. In seiner bisherigen Amtszeit musste er sich allerdings viel Kritik aussetzen. Übrigens: Auch Mohammed Ben Sulayem war als aktiver Rennfahrer im Rallye-Bereich aktiv.

"Ich bin zuversichtlich, dass ich gute Arbeit leisten und ein exzellentes Team aufbauen kann, um dem Sport etwas von dem zurückzugeben, was er mir gegeben hat."

Beziehung zu Carlos Sainz Junior kein Problem

Ein mögliches Hindernis wäre allerdings die Beziehung von Carlos Sainz Senior und Junior. Sainz Junior ist bei Williams in der Formel 1 aktiv. Sein Vater ist einer seiner engsten Berater.

"Ich habe meine Erfolgsbilanz, und die Leute kennen mich gut genug, um zu wissen, dass dies kein Thema sein wird. Natürlich werde ich im Hinblick auf meine Rolle bei Carlos und seine Karriere zurücktreten müssen, aber das ist überhaupt kein Thema", sagte Sainz Senior. Für ihn wäre seine Beziehung zu seinem Sohn also kein Problem.

"Er ist kein Kind mehr, er ist jetzt seit einem Jahrzehnt in der Formel 1, und wir wissen beide, dass sich unsere Beziehung natürlich ändern wird, wenn ich dieses Projekt weiterverfolge."

Sainz will professionell und direkt sein

Doch wie wäre der Führungsstil von Sainz? Mohammed Ben Sulayem ist ein Präsident, der oft in der Öffentlichkeit steht. Unter anderem auch wegen kontroversen Entscheidungen und Auseinandersetzungen mit Fahrern. Sainz möchte insbesondere seine eigene Linie durchsetzen und professionell bleiben.

"Ich denke, meine Erfolgsbilanz zeigt, dass ich, wenn ich mich für etwas engagiere, nur einen Weg kenne, Dinge zu tun. Professionell, ernsthaft und direkt", so Sainz.

"Ich denke, dass es offensichtlich in letzter Zeit einige Kontroversen gegeben hat, aber ich möchte mich auf mich selbst konzentrieren. Das Urteil überlasse ich anderen."

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