Sie stehen zu Beginn einer neuen Formel 1-Saison besonders im Fokus: die Rookies. Kimi Antonelli eilte noch vor dem Saisonauftakt der Ruf als potenzieller Star voraus, Isack Hadjar wurde im ersten Rennen als peinlich abgestempelt und Liam Lawson nach dem zweiten Rennen degradiert. Noch ist es zu früh, um vorherzusagen, wie die Zukunft der insgesamt 6 Rookies in der Königsklasse aussehen wird. Wie man auf jeden Fall einen bleibenden Eindruck in seiner Debütsaison hinterlässt, haben diese Fahrer gezeigt.
Lewis Hamilton:
Kaum ein anderer Rookie kam so gut vorbereitet in die Formel 1, wie Lewis Hamilton im Jahr 2007 es war. Der Brite wurde bereits als 13-Jähriger ins McLaren-Förderprogramm aufgenommen und untermauerte sein Potenzial gleich in den ersten neun F1-Rennen, die er allesamt auf dem Podium beendete. Bereits im sechsten Saisonrennen, dem Großen Preis von Kanada, holte er seinen ersten Grand-Prix-Sieg.
Bis zwei Rennen vor dem Saisonfinale lag Hamilton sogar auf Titelkurs. Letztlich wurde er von Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen abgefangen. Lediglich ein Punkt fehlte ihm zum Titelgewinn. 2008 war es dann so weit: Hamilton krönte sich zu diesem Zeitpunkt zum jüngsten Weltmeister der Formel-1-Geschichte. Mit insgesamt sieben WM-Titeln ist der Brite neben Michael Schumacher der erfolgreichste Fahrer der Königsklasse.
Michael Schumacher:
Eine ewige Bestenliste ohne Michael Schumacher? Gibt es nicht! 1991 gab der 22-jährige Schumacher für Jordan sein Formel-1-Debüt beim Ardennenklassiker in Spa-Francorchamps. Obwohl er wegen eines Kupplungsdefekts schon in der ersten Runde ausfiel, hatte er die Fachwelt mit seinem siebten Startplatz nachhaltig beeindruckt. Benetton-Teamchef Flavio Briatore nahm den Deutschen daraufhin für die restliche Saison unter Vertrag.
In den verbleibenden fünf Rennen holte Schumacher für Benetton drei Mal Punkte und konnte nur durch Motorprobleme gestoppt werden. Ein Jahr darauf folgte der erste Sieg - wie könnte es anders sein - in Spa-Francorchamps. Es sollten noch fünf weitere in "seinem Wohnzimmer" folgen: 1995 (ebenfalls auf Benetton) sowie 1996, 1997, 2001 und 2002 im Ferrari.
Emerson Fittipaldi:
Lotus-Legende Colin Chapman entdeckte den jungen Brasilianer und holte ihn zunächst als dritten Fahrer ins Team. Jochen Rindts tragischer Unfalltod sowie der Umstand, dass John Miles Lotus vorzeitig verlassen hatte, verhalfen Fittipaldi 1970 zu seiner Formel-1-Premiere. Obwohl er über keinerlei Erfahrung in einem F1-Boliden verfügte, fühlte sich Fittipaldi im Cockpit auf Anhieb wohl und erreichte bei seinem Debüt in Brands Hatch den achten Platz.
Nur drei Rennen später feierte der Brasilianer seinen ersten Triumph. Beim Großen Preis der USA in Watkins Glen steuerte er seinen Lotus 72 zunächst auf den dritten Startplatz und ließ anschließend im Rennen der Konkurrenz nicht den Hauch einer Chance. Es war der erste Sieg für Lotus seit Rindts Unfalltod in Monza. Es folgten im Verlauf seiner F1-Karriere 13 weitere Siege sowie zwei Fahrertitel (1972 und 1974).

Max Verstappen
Bereits in seinem zweiten F1-Rennen trug sich Max Verstappen in die Geschichtsbücher ein. In seinem zweiten Rennen für Toro Rosso, beim Großen Preis von Malaysia, holte er mit 17 Jahren und 178 Tagen den siebten Platz. Damit war er der jüngste Fahrer, der Punkte erzielte. Kurioser Fakt: Verstappen besaß zwar eine F1-Superlizenz, doch einen regulären Führerschein hatte er zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Ein Jahr später, 2016, stieg er nach nur vier Rennen ins Red-Bull-Cockpit auf und holte in seinem allerersten Rennen für das Team seinen ersten Grand-Prix-Sieg. Damit trug der Niederländer sich erneut in die Geschichtsbücher ein - dieses Mal als jüngster Sieger. Im Verlauf seiner Karriere kamen noch viele Erfolge, darunter mehrere WM-Titel, hinzu. In Australien 2025 verlor Verstappen nach 1.029 Tagen die WM-Führung.
Phil Hill:
Hill stieg in der zweiten Hälfte der Saison 1958 in die Formel 1 ein und steuerte in Frankreich einen vom Jo Bonnier Racing Team eingesetzten Maserati 250F auf den siebten Platz. Eine Leistung, mit der Hill Ferrari auf sich aufmerksam machte. Ferrari nahm den US-Amerikaner prompt unter Vertrag. Bei seinem Debüt in Diensten der Scuderia erreichte Hill auf dem Nürburgring zwar nur den neunten Platz, doch sowohl beim Heimrennen von Ferrari in Monza als auch beim Saisonfinale in Marokko schaffte er als Dritter den Sprung auf das Podium. Hill sollte Ferrari noch einige Jahre die Treue halten und sich 1961 zum Weltmeister krönen.
Jackie Stewart:
Aufgrund seiner hervorragenden Leistungen in diversen Nachwuchsserien stand der charismatische Schotte 1965 bei vielen Top-Teams ganz oben auf der Wunschliste. Schlussendlich entschloss er sich dazu, einen Vertrag bei B.R.M. zu unterzeichnen. Stewart wurde den Erwartungen mehr als nur gerecht, indem er in seiner Debütsaison fünf Mal auf das Podium fuhr, darunter der viel umjubelte Sieg beim Großen Preis von Italien in Monza. Der Schotte beendete seine Rookiesaison auf dem dritten Gesamtrang, lediglich sieben WM-Punkte trennten ihn von seinem weitaus erfahreneren Teamkollegen Graham Hill.

Jacques Villeneuve:
Nachdem Jacques Villeneuve die IndyCar World Series für sich entschieden hatte, wechselte er 1996 in die Formel 1. Er heuerte an der Seite des künftigen Weltmeisters Damon Hill bei Williams an. Schon bei seinem ersten Rennen, dem Großen Preis von Australien, stand der Kanadier auf der Pole Position. Aufgrund eines Öllecks reichte es "nur" zum zweiten Rang. Villeneuve gewann in seinem Debütjahr vier Grands Prix, darunter auch den Klassiker von Silverstone, und beendete die F1-Saison auf dem zweiten Gesamtrang. Angesichts dieser Performance verwunderte es nur die wenigsten, dass Villeneuve sich ein Jahr später zum Weltmeister krönte. 2025 kehrte der Kanadier als Team-Botschafter zu Williams zurück .
Jean Alesi:
Obwohl Alesi in seiner ersten Formel-1-Saison keinen Sieg feierte, gilt er als einer der besten Rookies der Geschichte. 1989 wurde der Franzose während der laufenden Saison vom mäßig konkurrenzfähigen Tyrrell-Team verpflichtet und überzeugte bei seinem Heimrennen prompt mit dem vierten Platz. Es folgten zwei weitere Ankünfte in den Punkterängen, weshalb das britische Traditionsteam nicht lange fackelte und ihn für 1990 unter Vertrag nahm. Alesi zahlte das Vertrauen sogleich zurück und belegte beim Saisonauftakt in Phoenix sensationell den zweiten Platz.
John Surtees:
Der Brite hatte die Motorradszene in den späten 50er-Jahren wie kein anderer dominiert, doch Surtees strebte nach Höherem. 1960 fuhr er ein Teilzeitprogramm für Lotus und bestritt parallel weiterhin Motorradrennen. Während er in der 350er- als auch 500er-Klasse Weltmeister wurde, fehlte ihm die Zeit für ausgiebige Testfahrten in einem Formel-1-Boliden. Nichtsdestotrotz fuhr Surtees bereits in seinem zweiten F1-Rennen auf das Podest.
Beim Großen Preis von Portugal untermauerte er sein Können mit der Pole Position und der schnellsten Rennrunde. Obgleich Surtees bei vier Rennstarts nur einmal das Ziel sah, erhielt er für die nächste F1-Saison einen Vollzeitvertrag bei Cooper. 1964 krönte sich Surtees schließlich auch auf vier Rädern zum Weltmeister. 2017 verstarb Surtees im Alter von 83 Jahren.
Lawson-Rauswurf! War die Entscheidung Liam Lawson zu degradieren richtig? Ist Red Bull im Formel 1 WM-Kampf mit Yuki Tsunoda besser aufgestellt? Die Antworten gibt's in diesem Video:
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