Freud und Leid liegen bekanntlich nah beieinander. So auch in der Formel 1. In China kommt Nico Hülkenberg im Sprint-Qualifying nicht über den 19. Platz hinaus. Das verkürzte Rennen am Samstagmorgen (04:00 Uhr MEZ) muss der Deutsche als Vorletzter bestreiten. Im Training am Freitagmorgen noch Sechster, entwickelte sich das Sprint-Qualifying kurz darauf zur negativen Überraschung.

"Wo stehen wir?", fragte Nico Hülkenberg seinen Renningenieur Steven Petrik. "P19", die Antwort. "Was? Oh mein Gott", wollte der einzige deutsche Pilot im F1-Feld sein Abschneiden nicht glauben. 0,136 Sekunden fehlten Hülkenberg auf seinen Teamkollegen Gabriel Bortoleto, der als 15. noch geradeso das rettende Ufer für das Weiterkommen in SQ2 erreicht hatte. Für Hülkenberg, der für seine Stärken auf eine schnelle Runde bekannt ist, ist es die zweite Qualifying-Niederlage gegen den Rookie Bortoleto bei Sauber.

Fehlerhafte Runden bescheren Hülkenberg frühes Sprint-Qualifying-Aus

Nico Hülkenberg im Sauber
Nico Hülkenberg konnte sich nicht mehr wie viele andere Fahrer im zweiten Versuch verbessern, Foto: IMAGO / PsnewZ

Auf Medium-Reifen, die in den ersten beiden Sessions des Sprint-Qualifyings verwendet werden müssen, fuhr der Deutsche zwischenzeitlich auf P8. "Die erste Runde sah vielversprechend aus, aber im zweiten Versuch konnten wir anders als viele andere Fahrer unsere Rundenzeit nicht mehr verbessern", konstatierte Hülkenberg.

An vielen Stellen kämpfte er mit Untersteuern in seinem Sauber C45, insbesondere in den Schneckenkurven 1 und 2. Den harten Bremspunkt in Kurve 14 verpasste er völlig und musste weit auf den Kerb rausfahren. Eine Verbesserung der Zeit war mit der Performance nicht mehr möglich.

Im Nachhinein erklärt sich Sauber Hülkenbergs misslungene zweite schnelle Runde auch damit, dass sie zu Beginn der Session zu spät auf die Strecke gefahren sind. Wegen des entstandenen Zeitdrucks vor dem zweiten Versuch sei es nicht gelungen, die Reifen ausreichend abzukühlen. Darunter litt auch die Performance beim Anbremsen auf Kurve 14.

Der Shanghai International Circuit wurde für dieses Jahr neu asphaltiert. Das stellte die Teams vor eine neue Herausforderung. Wie sich die Reifen in etwa auf dem neuen Belag verhalten, war nur durch das eine Freie Training abzuschätzen.

Für das Formel-1-Wochenende in China verschärft die FIA die Tests bei den Flexi-Wings. McLaren wird als möglicher Leidtragender im Fahrerlager vermutet. Alle Informationen von der Strecke gibt es von Christian für euch im Video:

Trickst McLaren mit dem Heckflügel? FIA verschärft Tests! (09:12 Min.)