Es ist die übliche Story im Spätherbst der Formel 1: In kurzer Abfolge tauchen in den Freitags-Trainings diverse Rookies ohne F1-Erfahrung auf. So will es das Reglement. Williams bestätigt hierfür den nächsten Auftritt von Luke Browning. Bei anderen Teams ist man teils schon wieder im Rookie-Rückstand.

Zur Erinnerung: Seit mehreren Jahren schreibt das Formel-1-Reglement eine bestimmte Anzahl an Freitags-Trainings vor, an denen statt eines Stammfahrers für 60 Minuten ein Rookie im Auto sitzen muss. Rookie wird vom Reglement definiert als ein Fahrer mit maximal zwei Grand-Prix-Starts. 2025 wurde die Trainings-Zahl hochgeschraubt: Jeder Fahrer muss im Saisonverlauf zwei Trainings an einen Rookie abgeben.

Der 23-jährige Formel-2-Pilot und Williams-Junior Luke Browning saß dieses Jahr bereits in Bahrain im 1. Freien Training im Auto von Carlos Sainz, und im Vorjahr fuhr er FP1 in Abu Dhabi. In Mexiko wird er erneut den FW47 des Spaniers pilotieren. Browning fährt eine solide erste volle Formel-2-Saison für Hitech, feierte zuletzt in Monza seinen ersten Sieg in einem Hauptrennen und ist momentan Tabellendritter.

Bei Williams saß auch schon Victor Martins in Spanien für ein Training im Auto von Alex Albon. Damit ist das Team mit seinen Rookie-Verpflichtungen fast durch. Vermutlich wird das vierte verpflichtende Training in Abu Dhabi abgeleistet werden. Zumindest für ein Team wird es in Sachen Rookie-Trainings 2025 aber inzwischen eng.

Diese Teams müssen 2025 noch Formel-1-Rookies einsetzen

Sieben Teams haben noch ausstehende Verpflichtungen. Sechs Wochenenden vor Schluss ist der Zeitrahmen hierfür zunehmend knapp. Denn drei der letzten sechs Rennen sind Sprints, haben also nur ein Training, und niemand wird freiwillig seinen Stammfahrer für das einzige Training eines Wochenendes kaltstellen. Wie auch Las Vegas als Stadtkurs eigentlich kein Ort für ein Rookie-Training ist.

TeamFahrerFP1 (ersetzt)
McLarenAlex DunneÖsterreich (für Norris)
Alex DunneItalien (für Piastri)
Pato O'WardMexiko (für TBA)
TBA
FerrariDino BeganovicBahrain (für Leclerc)
Dino BeganovicÖsterreich (für Leclerc)
TBA
TBA
Red BullAyumu IwasaBahrain (für Verstappen)
Arvid LindbladGroßbritannien (für Tsunoda)
TBA
TBA
MercedesFred VestiBahrain (für Russell)
TBA
Kimi AntonelliAustralien (selbst Rookie)
Kimi AntonelliChina (selbst Rookie)
Aston MartinFelipe Drugovich Bahrain (für Alonso)
TBA
TBA
TBA
AlpineRyo HirakawaJapan (für Doohan)
Paul AronItalien (für Colapinto)
Paul AronTBA
Paul AronTBA
HaasRyo HirakawaBahrain (für Bearman)
Ryo HirakawaSpanien (für Ocon)
Ryo HirakawaMexiko (für Bearman)
Ryo HirakawaAbu Dhabi (für Ocon)
Racing BullsTBA
TBA
Isack HadjarAustralien (selbst Rookie)
Isack HadjarChina (selbst Rookie)
WilliamsLuke BrowningBahrain (für Sainz)
Victor MartinsSpanien (für Albon)
Luke BrowningMexiko (für Sainz)
TBA
SauberPaul AronSilverstone (für Hülkenberg)
Paul AronUngarn (für Hülkenberg)
Gabriel BortoletoAustralien (selbst Rookie)
Gabriel BortoletoChina (selbst Rookie)

Damit steht eigentlich fest, dass die meisten Teams voraussichtlich in Mexiko und in Abu Dhabi noch Rookies in eines ihrer Autos setzen werden. Bei McLaren, Alpine und Haas stehen die Fahrer hierfür teilweise schon fest. Bei Ferrari muss Lewis Hamilton noch zweimal aussetzen. Das Team hat die Rookie-Trainings am Auto des siebenfachen Weltmeisters wohl wegen seines Teamwechsels möglichst lange aufgeschoben, bisher ersetzte Ferrari-Junior Dino Beganovic nur zweimal Charles Leclerc.

Red Bull und die Racing Bulls haben zwar beide nur je zwei ausständige Rookie-Trainings, müssen aber bedenken, dass sie auf den gleichen Fahrer-Pool des Red Bull Junior Teams zugreifen. Auffällig ist Aston Martin - als einziges Team hat man dort noch drei ausständige Slots. Ersatzfahrer Felipe Drugovich saß zwar schon zweimal in FP1 im Auto von Fernando Alonso, doch Ungarn zählte nicht. Dort fuhr er kurzfristig, weil Alonso sich nicht wohlfühlte. Um als Rookie-Training zu zählen, muss ein Einsatz aber sieben Tage im Voraus schriftlich deklariert werden.

Theoretisch könnte Aston Martin auch einfach beide Autos in einem einzigen FP1 mit Rookies besetzen, um mit Einsätzen in Mexiko und Abu Dhabi durchzukommen. Mit dem im nächsten Jahr in die Formel E gehenden Drugovich und mit Jak Crawford hätte das Team Kandidaten in der Akademie, und Externe sind natürlich immer eine Option.