Seit dem Formel-1-Einstieg 2016 arbeitet Haas eng mit Ferrari zusammen. Stets kaufte das US-amerikanische Team alle Teile, die laut Reglement hinzugekauft werden dürfen, von der Scuderia - und stets die neuesten. Bis jetzt: 2025 schlägt die Mannschaft aus Kannapolis erstmalig einen anderen Kurs ein.

Haas bricht mit Tradition: Anderer Weg als Ferrari

Konkret verzichtet Haas auf die neue Vorderradaufhängung von Ferrari. Während die Roten 2025 Gerüchten zufolge den Spuren von McLaren und Red Bull folgen und möglicherweise auf eine Pull-Rod-Aufhängung setzen, bleibt der US-Rennstall bei der Push-Rod-Variante von 2024.

"In den letzten neun Saisons haben wir immer auf Ferraris neuestes Angebot gesetzt. Nicht weil es zwangsläufig die richtige, sondern weil es die sicherste und einfachste Entscheidung war", erklärt Teamchef Ayao Komatsu. Dabei betont er ausdrücklich: "Es ging uns nicht darum, dieses Jahr ein Zeichen zu setzen."

Vielmehr beruhe die Entscheidung auf internen Studien, was die Performance angeht. "Wenn man so etwas einführt, muss man erst einmal einen Rückschlag hinnehmen, oder? Man muss sich davon erholen", ist sich der Japaner sicher. Haas wog daher mögliche Performance-Gewinne einer neuen Aufhängung gegen das Potenzial des etablierten Systems ab - und entschied sich für Kontinuität.

Grundsätzlich bieten beide Aufhängungstypen Vorteile. Bei der Push-Rod-Aufhängung leitet die Schubstange die Kräfte vom Rad nach oben zu den Dämpfern, bei Pull-Rods funktioniert es genau umgekehrt. Erstere Variante wird häufig wegen der einfacheren Wartung gewählt, während die Pull-Rods einen niedrigeren Schwerpunkt ermöglichen und aerodynamische Vorteile mit sich bringen.

Dieser Schritt bleibt eine Einzelfallentscheidung. In puncto Hinterradaufhängung und Getriebe bestätigte Komatsu, dass sein Team für 2025 auf die neuesten Komponenten aus dem Hause Maranello zurückgreifen wird.

Revolution oder Evolution: Wie sieht das 2025er Haas-Konzept aus?

2025 ist das letzte Jahr des aktuellen Regelzyklus, bevor ab 2026 von Grund auf neue Autos in der Königsklasse zum Einsatz kommen. Trotz dieses Übergangsjahrs setzt Haas auf ein neues Monocoque, wie Komatsu bestätigte.

"Wir haben das Auto letztes Jahr ziemlich gut weiterentwickelt, aber es gab gewisse Einschränkungen, die wir akzeptieren mussten", so der Teamchef. "In Austin und selbst in Silverstone konnten wir einige Dinge wegen dieser Limitierungen nicht umsetzen."

Haas-Pilot Kevin Magnussen vor Teamkollege Nico Hülkenberg
Trotz Einschränkungen: Das Update-Paket von Austin war ein Erfolg, Foto: LAT Images

2025 gilt es diese Schwächen auszusortieren. Daher steht für den neuen Boliden fest: "Was das Konzept angeht, wird es [das Auto, d. Red.] eine Evolution von dem sein, was wir letztes Jahr gelernt haben. Wie bei jedem [Team, d. Red.] geht es aber nur um Details."

Während sich bei der Vorderradaufhängung bei Haas 2025 nichts ändert, ist die Fahreraufstellung des Teams gänzlich neu. Das Team geht mit Esteban Ocon und Oliver Bearman an den Start. Wer von den beiden setzt sich durch? In diesem Video haben wir darüber diskutiert. Gleich hier anschauen:

Formel 1 2025: Alle Teamduelle im Check (01:03:34)