Die Formel 1 ist lange dafür bekannt gewesen eine Verbrennungsanlage für Geld zu sein. Lange war die Königsklasse unsagbar teuer, und das bei nicht ansatzweise ausgleichenden Gewinnen. Das änderte sich 2021 mit der Einführung des Budget Caps. Nun fehlt den Teams oft das Geld für die Entwicklung der Autos. So ging es auch Mercedes 2024. Dennoch ist das Team mittlerweile so profitabel wie nie.

Toto Wolff: Du kannst keine Notgroschen aufbauen

Vor 2021 war das noch anders. Die Top-Teams investierten Summen, die nicht selten bei über 300 Millionen Dollar jährlich lagen. Wer weniger investierte, kam kaum mit der Spitze mit. Dazu gesellten sich auch noch Kosten für den Motor.

Mittlerweile liegen die gedeckelten Kosten bei maximal 135 Millionen Dollar. Das erlaubt deutlich weniger Spielraum für die Teams. Gerade für die Top-Teams war das zu Beginn eine große Umstellung. Mitarbeiter mussten entlassen oder in andere Bereiche geleitet werden.

"Du kannst dir keinen großen Notgroschen aufbauen. Es ist eher so, dass du am Anfang des Jahres überschießt und dann zu sparen beginnst. Wir mussten am Ende des Jahres auf einige Upgrades in der Aerodynamik und Mechanik verzichten, weil einfach kein Geld mehr da war", erklärt Mercedes-Teamchef Toto Wolff im Interview mit Auto Motor und Sport.

Neben einer Fehleinschätzung gegen Ende des Jahres gibt es allerdings auch andere Kostenfaktoren für die Teams. "Da reiten dich die Unfälle am Saisonende ziemlich rein. Irgendwann einmal hatten wir nur noch einen Satz von einem bestimmten Flügeltyp. In Mexiko konnten wir nicht mehr zurück auf die alte Aero-Spezifikation, weil keine Ersatzteile mehr vorhanden waren. Für neue war kein Geld innerhalb des Kostenlimits mehr da", so Wolff.

Wolff weiter Fan des Budget-Caps: Wir machen richtig Gewinn!

Doch eine große Kritik am Budget-Cap ist das nicht, denn: "Wir machen richtig Gewinn. Die Profitibilitätskennzahl beträgt 30 bis 35 Prozent vor Steuern", so Wolff. Mercedes entwickelt zudem den Motor in Eigenregie. Auch dafür fallen Kosten an. Der ist jedoch nicht im Budgetdeckel mitinbegriffen.

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"Das kompensiert bei uns sogar die Ausgaben für den Motor. Dieses Klischee von früher, dass die Formel 1 nur Geld verbrennt, ist Geschichte. Unter dem Strich war die Formel 1 noch nie so gesund wie heute."