McLaren ist Konstrukteurs-Weltmeister 2024 und folgt damit auf eine lange Liste bestehend aus Red Bull und Mercedes. Seit 2010 gewannen nur diese beiden die Konstrukteurs-Krone. Dazu kommt: McLaren ist seit Beginn der Turbo-Hybrid-Ära auch das erste Kundenteam, dass diese Wertung gewinnt. Mercedes ist selbstredend seit jeher Werksteam gewesen. Red Bull war ab 2019 ebenfalls Honda-Werksteam. Doch was ermöglichte den großen Triumph eines Nicht-Werksteams? McLaren-Racing-CEO Zak Brown erklärt.
McLaren bringt Ordnung in das eigene F1-Team
Schritt 1 für McLaren: Eine Ordnung in das eigene Team bringen. McLaren erlebte in den Jahren 2014 bis 2018 eine große Krise. Das Team schwächelte finanziell, kämpfte um Punkte und erlebte viele Personaländerungen. "Wir sind der Insolvenz knapp entkommen und haben jetzt sechs Rennen gewonnen", so Brown. "Wir haben einfach eine Struktur in unser Team gebracht."
Doch dennoch war McLaren noch immer ein Mercedes-Kundenteam. Während der Turbo-Hybrid-Ära hatten die Werksteams lange einen Vorteil gegenüber den Kunden. Auch das war ein Grund für Red Bulls-Wechsel von einem Renault-Kundenteam zu einem Honda-Werksteam.
Motor-Modi als Schlüssel für Werksteams
Schritt Nummer zwei hing weniger mit McLaren selbst, sondern mehr mit dem Motor zusammen. "Die größte Änderung war das Angleichen des Motor-Mappings. Das war der Unterschied zwischen einem Werks-, und einem Kundenteam", erklärt Brown.
Lange waren die Regeln in der Hybrid-Ära nicht besonders direkt, was die Motormodi anging. "All die verschiedenen Motormodi, die wir hatten, mussten nicht unbedingt dieselben sein", so Brown. Ab 2018 aber zog die FIA die Daumenschrauben an und verpflichtete Motorhersteller, nicht nur identische Motoren, sondern auch identische Modi bereitzustellen. "Als diese Regel kam, waren wir total sicher, dass wir den Motor von Lewis [Hamilton] einfach mit dem von Lando tauschen könnten und andersherum."
Damit war also auch der Motoren-Nachteil Geschichte. McLarens Aufschwung selbst begann mit den ersten großen Update-Paketen 2023. Das erste davon erhielten die Papayas in Österreich. "Wir haben die zweitmeisten Podien hintereinander in der McLaren-Historie. Wir haben Red Bull und Mercedes geschlagen. Wenn du mich Anfang 2023 gefragt hättest, hätte ich dir die Hand abgeschlagen", sagt Brown.
Mittlerweile sind die Vorteile für Werksteams dadurch deutlich geringer. "Das Werksteam hat nur den Vorteil, dass sie etwas mehr Verständnis für das Paket haben. Also wenn sie ihr Auto entwerfen, haben sie einen kleinen Vorsprung. Aber wir haben dieses Jahr bewiesen, dass man das schlagen kann, wenn man einen guten Job macht", so Brown.
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