Das Kriegsbeil ist begraben. Kevin Magnussen verlässt die Formel 1 mit einem guten Gefühl. In der Saison 2024 war mit Haas vieles möglich: Mehrere Punkteergebnisse und der Kampf um P6 in der Konstrukteurs-WM. Besonders freut es den Dänen, dass er sich endlich mit der aktuellen Fahrzeug-Generation anfreunden konnte. Lange hatte er mit den Ground-Effekt-Autos gekämpft und ist damit nicht der einzige Pilot. Ähnliche Probleme meint er auch bei Lewis Hamilton und Daniel Ricciardo erkannt zu haben.

"Es ist einfach schön, dass wir ein gutes Jahr hatten und auch auf meiner Seite in der Lage waren, die Dinge zum Guten zu wenden", freut sich Magnussen, der in Abu Dhabi sein wohl letztes Formel-1-Rennen fuhr. Für 2025 wechselt der Pilot in den Langstreckensport mit BMW.

Am Ende seiner F1-Reise gesteht der Däne: "Mit dieser Generation von Autos hatte ich wirklich zu kämpfen." Als Mick Schumacher noch sein Teamkollege bei Haas war, soll das noch nicht so sehr aufgefallen sein, doch Nico Hülkenberg deckte Magnussens Mühens mit den Ground-Effekt-Autos, die mit dem neuen Reglement 2022 eingeführt wurden, auf.

Kevin Magnussens Schwäche neben Mick Schumacher nicht aufgefallen

"Im Jahr 2022 hat man das vielleicht nicht so sehr gesehen, weil ich einen Teamkollegen hatte, der wahrscheinlich auch damit zu kämpfen hatte. Vielleicht sogar mehr als ich, denn ich habe damals die Pole-Position geholt", meint der 32-Jährige. "Ich glaube, es sah einfach nicht danach aus, aber ich hatte wirklich zu kämpfen."

Kevin Magnussen und Mick Schumacher waren 2022 Teamkollegen, Foto: LAT Images
Kevin Magnussen und Mick Schumacher waren 2022 Teamkollegen, Foto: LAT Images

Erst als Nico Hülkenberg ab der Saison 2023 Mick Schumachers Cockpit übernahm, soll der Kampf auch für Außenstehende deutlich geworden sein. "Dann kam Nico und dieses Auto passte zu seinem Fahrstil. Er hat meine Schwächen aufgezeigt", schildert Magnussen.

Vor seinem F1-Aus konnte er diese Schwäche jedoch noch beseitigen, was für einen abgerundeten Abschluss sorgt. "Das zu ändern und es in den Griff zu bekommen und Nico zu übertreffen, der mit diesem Auto wirklich gut zurechtkommt, bedeutet mir sehr viel und ich freue mich darüber sehr", sagt der Däne.

Probleme von Lewis Hamilton - Kevin Magnussen wittert Zusammenhang

Magnussen ist nicht der einzige Pilot, der Schwierigkeiten mit der aktuellen Fahrzeug-Generation hat. Bei weiteren Piloten, die bekannt für ihr aggressives Bremsverhalten sind, scheint es diesen Trend zu geben. Darunter etwa Rekordweltmeister Lewis Hamilton und der mehrfache Rennsieger Daniel Ricciardo. Der Däne hat diesbezüglich bereits Nachforschungen angestellt.

"Ich denke schon, dass das zusammenhängt", so Magnussen. "Es ist schwierig, denn ich kann nicht tief in diese Daten blicken und sie als solche analysieren, aber ich kann Trends erkennen. Wir haben GPS-Daten, und ich war neugierig und habe mir angesehen, ob ich Ähnlichkeiten finden kann. Es scheint so zu sein, dass die Fahrer, die diese besondere Fahrweise haben, ein bisschen mehr zu kämpfen haben als andere."

Bei Mercedes macht das Auto zwar allgemein Probleme, doch der 32-Jährige sieht auch individuelle Schwierigkeiten beim Rekordweltmeister. "Ich denke, es ist klar, dass Lewis zu kämpfen hat", meint er. "Er war in all den verschiedenen Autos, die er je gefahren ist, großartig, auch vor der Formel 1. Er war einfach großartig."

Doch woran hadert es nun mit der aktuellen Fahrzeug-Generation? "Diese Autos sind aerodynamisch und mechanisch sehr speziell", erklärt Magnussen. "Zusätzlich sind die Reifen eigenartig. Man kann nicht so viel kombinieren wie bei jedem anderen Auto, das ich gefahren bin. Dieses Auto ist sehr speziell, denn es mag es nicht, gleichzeitig zu bremsen und zu lenken."

Ist Lewis Hamiltons Zeit vorbei? Unser Formel-1-Experte Christian Danner beleuchtet das Formtief von Lewis Hamilton. Hier gleich ansehen:

Lewis Hamiltons Zeit vorbei? Danner: Hätte ihn nicht geholt! (06:38 Min.)