Lewis Hamilton, eigentlich ein Regenmeister der Formel 1, hat beim Brasilien-GP keinen Anspruch auf diesen Titel. Der Mercedes-Pilot erlebte in São Paulo ein wahrhaftes Alptraum-Wochenende. Angefangen beim Training bis zum Rennen. Nichts wollte recht funktionieren. Nach dem Qualifying-Desaster, bei dem Hamilton schon im Q1 rausflog, war auch das Rennen ein Krampf. Der Brite kämpfte nicht an der Spitze wie Teamkollege George Russell, sondern bekam es mit den Rookies Franco Colapinto und Oliver Bearman zu tun. Am Ende belegte er P10 und holte somit nur einen Trostpunkt. Eine Meisterklasse im Regen sieht anders aus.
"Das Rennen war Mist", fasst Hamilton nach dem Brasilien-GP nüchtern zusammen. "Es war wahrscheinlich eines der schwierigsten Rennwochenenden der Saison. Das Sprintrennen war schlecht, das Qualifying war schlecht, der Samstag war schlecht und der Sonntag war schlecht."
Der Mercedes-Pilot macht die Misere an seinem Auto fest, über das er am Funk mehrmals klagte. "Das Auto ist nicht gut, es war die ganze Zeit über schlecht", so der Brite. Besonders das Bouncing des Autos setzte dem mehrfachen Weltmeister zu. Interlagos wurde für 2024 neu asphaltiert, dennoch gab es von mehreren Fahrern Beschwerden über Bodenwellen und geringen Fahrkomfort. Hauptschuld am schlimmen Bouncing soll laut Hamilton aber der W15 haben. "Es lag auch an der Strecke, aber vor allem am Auto", denkt der Mercedes-Pilot. "Irgendetwas stimmt da nicht."
Fast wäre es noch schlimmer gekommen. Mercedes führte in der Startaufstellung eine Reifendruck-Änderung auf illegale Weise durch. Lewis Hamilton und George Russell kamen ohne eine Zeitstrafe davon, aber für Mercedes gab es Konsequenzen. Hier nachlesen:
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Nach dem Alptraum in Brasilien bleiben Hamilton nur noch drei Rennen für Mercedes. Die langjährige Zusammenarbeit könnte somit mit einem Tief enden. "Das ist natürlich kein gutes Gefühl", gesteht der Brite. "Es ist schrecklich, diese schlechten Rennen in der zweiten Saisonhälfte zu haben. Wir versuchen immer, die Wochenenden hinzubekommen, aber das ist definitiv nicht akzeptabel. Es ist definitiv nicht gut genug."
Jetzt gilt es herauszufinden, was in São Paulo schief lief. Immerhin gelang Teamkollege Russell ein viel besseres Wochenende und er belegte im Rennen P4. "Wir müssen Verantwortung übernehmen", so Hamilton. "Ich muss Verantwortung übernehmen, aber ich tue das Beste mit dem, was ich habe. Das Auto war an diesem Wochenende am schlechtesten bisher. Ich weiß nicht, woran es liegt. Wir werden es herausfinden müssen. Eines der Autos funktionierte viel besser. Es gibt also offensichtlich Potenzial."
Viel Hoffnung und Elan für die letzten drei Grands Prix setzt Hamilton jedoch nicht an den Tag. "Die Pause kann nicht früh genug kommen", so der Brite nach dem Rennen. "Wir kämpfen nicht um die Meisterschaft. Es ist nicht wirklich wichtig, wo wir in der Meisterschaft landen. Es ist mir egal, ob ich vor George oder hinter ihm lande. Es macht für mich keinen Unterschied. Ich will einfach nur das Auto aus der Wand heraushalten und versuchen, für das Team zu punkten, wenn ich kann. Wenn sie mir in den nächsten Rennen ein Auto ohne Bouncing geben, dann können wir hoffentlich ein besseres Ergebnis erzielen, aber ich freue mich schon auf Weihnachten."
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