Carlos Sainz erzielte beim Großen Preis von Mexiko seinen zweiten Formel-1-Saisonsieg und war das Maß aller Dinge. Für Ferrari war es der zweite Triumph in Serie, womit die Scuderia in der Teamwertung an Red Bull vorbeizog.

„Super emotional. Ich wollte diesen Sieg wirklich, ich brauchte ihn auch für mich", gab Sainz zu. "Ich habe schon eine Weile gesagt, dass ich noch einen Sieg wollte, bevor ich Ferrari verlasse." Den Spanier zieht es in der nächsten Saison zu Williams, nachdem seine Zeit bei der Scuderia in Folge des Schockwechsels von Lewis Hamilton am Ende des Jahres zu einem Ende kommt. "Jetzt sind noch vier Rennen übrig, ich möchte es so sehr wie möglich genießen, aber wenn sich noch eine Gelegenheit für einen Sieg ergibt, werde ich sie natürlich ergreifen.“

Divebomb sichert Carlos Sainz den Sieg in Mexiko

Unannehmlichkeiten auf dem Weg zu seinem vierten Formel-1-Karriereerfolg gab es nur ein paar wenige in der Angangsphase. Nach dem Start zog Sainz in Kurve eins gegen Max Verstappen den Kürzeren und musste übers Gras abkürzen. Die gewonnene Position gab er jedoch sofort an den Niederländer zurück. "Ich war am Start ein wenig verärgert, weil ich die Position an ihn verloren hatte, und ich sagte mir, dass ich ihn auf die eine oder andere Weise überraschen muss, denn Max ist sehr schwer zu überholen - das hat er schon oft bewiesen."

Eine solche Überraschung sollte ihm in Runde neun nach einer längeren Safety-Car-Phase gelingen. "Ich war etwas weit hinten, aber ich sagte mir, ich habe nichts zu verlieren." Mit einem späten Bremsmanöver schob Sainz sich am amtierenden Weltmeister vorbei. "Ich war dieses Wochenende sehr zuversichtlich, was das Bremsen in Kurve eins angeht, und ich wusste, dass ich es schaffen kann. Von da an ging es nur noch darum, die Reifen und das Tempo zu kontrollieren, was bis zur Zielflagge reibungslos funktionierte.“

Red Bull-Pilot Max Verstappen gewinnt den Start vor Polesetter Carlos Sainz Jr. im Ferrari
Carlos Sainz wich nach Kurve eins übers Gras aus, Foto: LAT Images

Kurzzeitig befürchtete der 30-Jährige aber teaminternen Druck. Sein Teamkollege Charles Leclerc ging als lachender Dritter aus dem Duell zwischen Lando Norris und Max Verstappen hervor und befand sich nach der zehnten Runde hinter Sainz. "Ich glaube, Carlos hat uns irgendwann gebeten, das Tempo zu drosseln, aber das konnten wir nicht, denn hinter Charles war Norris", erklärte Teamchef Fred Vasseur. Er hat die Situation schnell verstanden, als wir ihm das Delta gaben."

Der Zweikampf zwischen Lando Norris und Max Verstappen spitzte sich in Mexiko erneut zu. Strafen wurden abermals ausgehändigt - diesmal jedoch gegen Verstappen. Alles, was ihr über den Zwischenfall und das Urteil wissen müsst, könnt ihr hier nachlesen.

Ferrari durch Monza-Update stärkste Kraft?

Insgesamt blickt Vasseur auf eine starke Leistung seines Fahrers zurück. "Das Rennen war unter Kontrolle. Carlos hatte ein perfektes Wochenende. Er war von der ersten Runde in FP1 bei der Musik dabei und ist ein sehr cleveres Rennen gefahren", sagte der Franzose. "Ich glaube, er war sehr clever, indem er die Position in Runde eins abgetreten hat. Das ist auch ein Beweis dafür, dass er sehr selbstbewusst ist."

Ferrari-Pilot Carlos Sainz Jr. feiert seinen zweiten Saisonsieg
Carlos Sainz feiert in Mexiko seinen vierten Sieg, Foto: LAT Images

Ferrari feierte den ersten Sieg des Teams in Mexiko seit 1990 und nach dem Erfolg in Austin den zweiten Triumph in Folge. Hat der SF-24 den Konkurrenten nun den Rang abgelaufen? Diese Frage beantwortete Vasseur nicht direkt, gab aber zu verstehen: "Seit Monza hat unser Auto auf sehr unterschiedlichen Strecken gut funktioniert, so dass ich glaube, dass wir auch bei den verbleibenden Rennen konkurrenzfähig sein können."

Carlos Sainz hat bei Williams einen Vertrag bis zum Ende der Saison 2026. Damit begleitet er das Team in eine neue Ära der Formel 1. Das neue Reglement bringt große Änderungen mit sich. Alles, was ihr über die kommende Generation von Formel-1-Boliden wissen müsst, seht ihr in diesem Video:

Neue Regeln 2026: Mehr Top-Speed für Formel-1-Boliden! (15:50 Min.)