Max Verstappen ist wieder da! Nach einem Lauf an schlechten Ergebnissen in der Formel 1 schlägt der Tabellenführer im Singapur-Qualifying zurück und rast auf den zweiten Platz. Nur sein Titelrivale Lando Norris ist schneller. Doch das tut der Freude bei den Bullen über die Rückkehr in die erste Startreihe keinen Abbruch.
Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko erklärte nach der Qualifikation im ORF-Interview: "Gestern hätten wir davon nicht einmal träumen können. Wir hätten geglaubt, dass Reihe 2 bis 3 möglich ist. Reihe 1 passt schon." Dass mit Verstappen zu rechnen sein würde, war bereits nach Q2 klar. Ausgerechnet in der Session, in der sein Teamkollege Sergio Perez auf P13 eliminiert wurde, verpasste er die Bestzeit nur knapp.
Verstappen-Auferstehung in Singapur: So gut war der Red Bull lange nicht mehr
Für den Erfolg machte Marko vor allem die Setup-Entwicklung der Bullen nach den verpatzten Freitagstrainings verantwortlich. In diesem hatte Verstappen verkehrsbereinigt beinahe eine Sekunde auf die Bestzeit verloren. "Wir haben das richtige Setup gefunden. Ohne Nachtarbeit wäre das nicht möglich gewesen", freute sich der Österreicher.
Verstappen lobte seine Mannschaft für die flotten Fortschritte seit dem Training, die ihm auf dem Marina Bay Street Circuit wieder zurück in die Spur verholfen haben: "Ich denke als Team sind wir ruhig geblieben. Wir haben gute Fortschritte gemacht und gute Schritte eingelegt. Dadurch war das Auto viel fahrbarer. Ich sage nicht, dass es perfekt war, aber es ist lange her, dass ich mich im Auto so gut gefühlt habe."
Ein seltenes Lob des Red-Bull-Piloten, der in den letzten Wochen beinahe ununterbrochen mit der Balance des RB20 zu kämpfen gehabt hatte. Bereits am Trainingstag hatte er nichts daran auszusetzten gehabt, klagte stattdessen aber über mangelndem Grip.
Max Verstappen: Drittschnellste Runde reicht für erste Startreihe
Dabei war die Zeit von 1:29,728, die Verstappen letztendlich auf P2 verhalf, unter dem Strich nur seine drittschnellste Runde des Tages - jedenfalls bis zur letzten Kurve. In Q2 reihte er sich mit einer 1:29,680 auf der zweiten Position ein. Sein erster Q3-Versuch war ebenfalls eine Spur schneller als sein finaler Versuch, bis er nach Turn 19 wegen dem Crash von Carlos Sainz vom Gas gehen musste. Die Runde wurde ihm aufgrund der doppelt geschwenkten gelben Flaggen anschließend sowieso aberkannt.
"Max musste dort kurz vom Gas gehen und hatte eineinhalb Zehntelsekunden verloren. In der zweiten Runde musste er mehr auf Sicherheit gehen", erklärte Marko. Für die Pole Position hätte seine erste Q3-Runde sowieso nicht gereicht, da Norris über zwei Zehntel schneller war. Mal abgesehen davon wurde Norris von dem Sainz-Unfall und der darauffolgenden roten Flagge genauso ausgebremst.
"Dass wir auf dieser Strecke, auf der wir normalerweise ziemlich schwach sind, auf P2 landen, das ist sehr gut und gibt mir viel Hoffnung auch für die kommenden Rennen", hoffte Verstappen nach dem Qualifying auf eine Trendwende. Tatsächlich ist Singapur die einzige Strecke im derzeitigen Formel-1-Kalender, auf der Verstappen noch nie gewinnen konnte.
Schwache Norris-Starts machen Hoffnung: Erster Singapur-Sieg möglich?
Könnte sich das im F1-Rennen am Sonntag ändern? Marko hofft auf einen anderen Trend, nämlich auf die Start-Schwierigkeiten von Lando Norris. "Norris ist nicht der beste Starter, aber es ist nur ein kurzer Weg zu Kurve 1", sagte der RBR-Berater. Noch nie konnte Lando Norris eine Pole Position auch erfolgreich in eine Führung nach Runde 1 ummünzen.
Falls dem McLaren-Fahrer das im Rennen erstmals gelingt, gibt es nur noch wenige Faktoren, die für einen Verstappen-Sieg sprechen. "Es schaut nach einem Stopp aus. Das Safety Car wird entscheiden, es kann das ganze Konzept des Rennens über den Haufen werfen", so Marko.
Für Schlagzeilen sorgte Verstappen am Qualifying-Samstag nicht nur durch seine Fahrt auf die zweite Position, sondern auch in der Pressekonferenz danach. Was es damit auf sich hat:
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