Damit sind es nur noch zwei. Nämlich zwei Fahrer, die 2024 in jedem Qualifying der Formel 1 Q3 erreicht haben. Oscar Piastri hält (neben Max Verstappen) in Baku souverän seine Serie intakt, und die McLaren-Ehre genauso, nachdem Lando Norris sich diesmal schon in Q1 verabschiedete. Pole war aber für das Team wohl außer Reichweite.
Für Piastri blieb mit 0,321 Sekunden Rückstand auf Charles Leclerc der zweite Startplatz beim Aserbaidschan-GP übrig. Eine Chaos-Runde war es, verfluchte er sich direkt nach dem Qualifying am Funk, trotzdem schlug er den zweiten Ferrari, beide Mercedes und beide Red Bull. Wäre also doch noch mehr drin gewesen?
Das hieß nicht, dass Piastri nicht alles versuchte: "Es war vielleicht nicht die chaotischste, aber sicher nicht die sauberste Runde. Ein paar große Momente, ein paar Mauerküsse." Schon ausgangs Kurve 6 touchierte Piastri auf dem finalen Q3-Versuch die Wand. Dem folgte ein doch ordentlicher zweiter Kuss nach Quersteher raus aus Kurve 15.
Nur von Leclerc geschlagen: McLaren feiert Oscar Piastri
"Ich habe alles rausgeholt, was ich konnte, und an ein paar Stellen vielleicht ein bisschen zu viel", räumt PIastri ein. "Aber ich glaube nicht, dass ich heute genug hatte, um Pole zu holen." Zu stark war Leclercs Ferrari. Dass er hinter dahinter Zweiter war, feiert Teamchef Andrea Stella: "Das zeigt die Stärke und die Reife von Oscar, und gibt uns eine gute Chance, morgen um ein gutes Ergebnis zu kämpfen."
Piastri untermauert mit diesem Ergebnis erneut, dass der McLaren auch in Baku aber ohne Zweifel siegfähig ist. Lando Norris hatte am Vortag noch lautstark Zweifel ausgesprochen. Piastri, da schon deutlich zurückhaltender, unterstreicht nach dem Qualifying: "Ich bin nicht gerade massiv überrascht, dass ich hier sitze. Sicher, gestern waren wir nicht die Schnellsten, aber es ist so eng zwischen den vier Spitzenteams, dass du nie weißt, wer vorne landet."
Oscar Piastri jetzt Einzelkämpfer gegen Red Bull
Jetzt schnuppert er an seinem zweiten Formel-1-Sieg. Die Teamorder-Frage hat sich mit Norris' Qualifying-Pleite wohl in Baku erst einmal in Luft aufgelöst. Im Gegenteil: Jetzt kann der momentan WM-Vierte Piastri die Lücke zum Teamkollegen potenziell massiv verkürzen. Diese beträgt aktuell noch 44 Punkte.
"Ich bin zuversichtlich, dass unser Auto schnell sein wird, aber da sind auch sieben andere schnelle Autos auf der Strecke", mahnt Piastri. Er ist jetzt vorne Einzelkämpfer gegen die direkten Konkurrenten in der Konstrukteurs-WM. Sowohl Red Bull als auch Ferrari haben zwei Autos im Rennen.
So hat Piastris Rennen womöglich mittelfristig große Folgen in der Konstrukteurs-WM. Seit sechs Rennen hat McLaren mehr Punkte geholt als Red Bull. In Baku hat Piastri immerhin Max Verstappen und Sergio Perez hinter sich - doch die orten endlich einen Update-Fortschritt. Mehr dazu gibt es hier:
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