Im Qualifying in Baku erreichte Oliver Bearman Position 11 und wird sein zweites Formel-1-Rennen daher vor seinem Teamkollegen Nico Hülkenberg bestreiten. Der Deutsche fuhr auf Rang 14 und war knapp zwei Zehntelsekunden langsamer. Trotz dieser Leistung gibt sich der Brite nicht zufrieden. "Ich hatte ein stehendes Rad. Ich bin so ein Idiot", hieß es am Ende von Q2 am Funk des 19-Jährigen. 0,128 Sekunden trennten ihn von seinem ersten Auftritt im dritten Quali-Segment.

Bearman zahlt Lehrgeld: Q3 wäre möglich gewesen!

"Ich habe einen Fehler im zweiten Sektor gemacht", meint der Brite nach der Qualifikation. "Ich bin mir sicher, dass ich diesen Fehler eigentlich im dritten Training schon gemacht hätte und herausgefunden hätte, wie man das dann besser macht." Dabei spielt er auf einen Fauxpas im FP3 an, der ihn wichtige Zeit auf der Strecke kostete.

Etwa zur Halbzeit der letzten Trainingssession verkalkulierte sich der Brite beim Anbremsen auf Kurve 1 auf einer rutschigen Fahrbahn. Er touchierte die Barriere mit der linken Fahrzeugseite, als er in letzter Sekunde versuchte, die Auslaufzone zu erreichen. So musste er die letzte Trainingssession frühzeitig beenden. Erst fünf Minuten vor Beginn der Qualifikation war sein Haas wieder vollständig repariert.

"Ich bin etwas enttäuscht, weil ich glaube, dass ein Q3 möglich gewesen wäre, wenn ich zwei extra Runs auf den weichen Reifen [in FP3] gehabt hätte", meint der für 2025 bestätigte Haas-Pilot. "Das Auto war definitiv schnell genug, um ins Q3 einzuziehen" Aus diesem Grund fühle es sich auch nicht besonders erfreulich an, vor dem erfahreneren Hülkenberg zu stehen.

Abteilung Attacke? Punkte sind möglich!

Für das Rennen steht die Divise beim Youngster: "Ich visiere Punkte an", setzt sich Bearman das Ziel. Ein Mangel an Trainingszeit würde dieser Ambition nicht im Weg stehen. "Im FP3 wurde eh nur mit wenig Sprit gefahren und den Teil habe ich jetzt hinter mir. Die Runden mit viel Sprit liefen gestern richtig gut", gibt er sich optimistisch. "Ich habe mich sehr selbstbewusst gefühlt und war in einem guten Rhythmus."

Auf der anderen Seite der Haas-Garage gibt sich Hülkenberg auch nicht zufrieden. "Ich habe beim letzten Run in Q2 nicht genug Rundenzeit gefunden. Ich hatte in Sektor zwei Probleme, daher nur P14," beschreibt der Deutsche seinen Samstagmittag. "Es gab keinen großen Fehler und auch kein offensichtliches Problem. Die Abstände sind einfach sehr eng"

Als Ersatz für Carlos Sainz im Ferrari konnte Oliver Bearman sich schon zu Beginn der Formel-1-Saison 2024 einen Namen machen. Trotz nur einer Trainingseinheit qualifizierte sich der Ferrari-Junior damals auf Platz 11 und fuhr im Rennen bis auf Rang 7 vor. Vor dem Großen Preis von Aserbaidschan wurde bekanntgegeben, dass er Kevin Magnussen bei Haas ersetzen würde, der wegen einer Rennsperre aussetzen muss.

Fun Fact: Oliver Bearman könnte beim Aserbaidschan GP der erste F1-Fahrer werden, der in seinen ersten zwei Rennen Punkte für zwei unterschiedliche Teams holt.

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