Am Dienstag nach dem Ungarn-GP tagte die Formel-1-Kommission in London zum dritten Mal in diesem Jahr - und traf dabei einige wichtige Entscheidungen, die beim letzten Treffen der Kommission Ende April noch vertagt wurden. Dazu zählt unter anderem eine Entscheidung über ein neues Punktesystem. Besonders Anfang des Jahres flammte diese Diskussion auf, als die Top-5-Teams klar dominierten, was es dem restlichen Feld nur schwer möglich machte, in die Top-10 einzuziehen.
Auch ein konkreter Vorschlag für ein neues Punktesystem, das den ersten zwölf Piloten WM-Zähler bescheren sollte, existierte bereits. Doch dieses wird zumindest 2025 nicht zum Einsatz kommen. Beim Treffen der Formel-1-Kommission wurde einstimmig beschlossen, beim aktuellen Punkteschlüssel zu bleiben.
Gründe für die Entscheidung wurden nicht genannt. Sicherlich eine Rolle dürfte aber gespielt haben, dass es vor allem aufgrund des Performance-Abfalls von Aston Martin für kleinere Teams wieder deutlich einfacher geworden ist, in die Punkte zu fahren. Mit Ausnahme Saubers konnten alle Teams bereits Zähler sammeln.
FIA überarbeitet Regeln für 2026
Das Punktesystem war jedoch bei weitem nicht das einzige Thema des Treffens der Formel-1-Kommission. Auch die teilweise kontrovers aufgenommenen Chassis-Regeln für 2026 beschäftigen die Königsklasse nach wie vor. Die FIA will diesbezüglich weiter mit den Teams zusammenarbeiten und nach weiteren Diskussionen in den Technischen und Sportlichen Beratungskomitees eine überarbeitete Version des Sportlichen und Technischen Reglements präsentieren.
Diese Präsentation soll am 17. Oktober vor dem World Motor Sport Council erfolgen. Zuvor soll anlässlich dessen eine außerordentliche Sitzung der Formel-1-Kommission am 02. Oktober stattfinden. Um den Teams angesichts des neuen Motoren- und Chassis-Reglements genügend Vorbereitungszeit zu geben, werden die offiziellen Vorsaison-Testfahrten 2026 länger als zuletzt gewohnt ausfallen.

Ganze neun Testtage erhalten die Teams der Formel 1 vor dem Start in die Saison 2026, die sich über drei Test-Events erstrecken sollen. Derartig viele Testtage gab es vor dem Beginn einer Formel-1-Saison seit 2015 nicht mehr, dem damals zweitem Jahr der aktuellen Motoren. 2015 wurden sogar zwölf Testtage abgehalten.
Aktuelle Formel-1-Autos werden schwerer
Wenn 2026 die Formel-1-Autos der neuen Ära auf die Strecke rollen, sollen diese dann auch etwas leichter sein als ihre Vorgänger. Nach aktuellem Stand wird das Mindestgewicht auf 768 Kilogramm verringert. In der Gegenwart werden die Autos jedoch nicht leichter, sondern sogar schwerer. Laut dem Beschluss der Formel-1-Kommission wächst das aktuelle Mindestgewicht von 798 Kilogramm auf 800 Kilogramm.
Grundlage dafür ist, dass das aktuell geltende Mindestgewicht für Fahrer samt Ausrüstung um zwei Kilogramm von 80 Kilogramm auf 82 Kilogramm angehoben wird. Die Formel-1-Kommission begründet diesen Schritt mit dem Wohl der Fahrer. Ob von dieser Änderung auch das Mindestgewicht für 2026 betroffen sein wird, wurde zunächst nicht kommuniziert.

2026 stehen nicht nur grundlegende Änderungen beim Reglement an, auch bei der Zusammenarbeit einiger Teams mit Herstellern ändern sich Dinge. Honda zieht von Red Bull zu Aston Martin weiter, dafür gesellt sich Ford zum neuen Motorenprojekt des Brausekonzerns. Zudem wird Sauber ab 2026 als Audi-Werksteam an den Start gehen.
Bei den Ingolstädtern läuft die Vorbereitung aber weiterhin holprig. Nun mussten sowohl Andreas Seidl als auch der Generalbevollmächtigte Oliver Hoffman ihren Hut nehmen. An ihrer Stelle wurde Ex-Ferrari-Teamchef Mattia Binotto an Bord geholt. Alle Details lest Ihr in diesem Artikel:
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