Sergio Perez ist aktuell das Sorgenkind der Formel 1. Auch im Training zum Ungarn-GP wurde dem Mexikaner ein Stein, bzw. ein Zhou, in den Weg geworfen. Doch abgesehen von diesem brenzligen Zwischenfall konnte der Red-Bull-Pilot nach harten Wochen endlich mal ein bisschen aufatmen.
Guanyu Zhou beschwert sich: Perez hat Dreher verursacht
"Das war ein heikler Moment. Ich bin froh, dass ich es abgefangen habe. Ehrlicherweise wäre es in dieser Kurve besser gewesen, wenn er links geblieben wäre. Er war auf der Ideallinie", beschwerte sich Guanyu Zhou nach dem Training. Der Sauber-Pilot legte ausgangs Kurve 5 einen Dreher hin, als er dem vor ihm fahrenden RB20 von Perez näherkam. An selber Stelle war zuvor auch schon Ferrari-Pilot Charles Leclerc abgeflogen.
Doch im Gegensatz zum Monegassen war es aus Sicht des Chinesen kein Eigenverschulden. "Er [Perez] war nicht richtig positioniert auf meiner Runde. Dann kam ich in der Kurve in die verwirbelte Luft. Es war nicht so, als hätte ich in der Kurve einen Fehler gemacht", erklärte Zhou. Perez selbst sah das ganze wesentlich nüchterner: "Ich wusste, dass er kommt. Also fuhr ich aus dem Weg. Als ich sah, dass er sich wegdrehte, da musste ich schnell nach links, um ihm auszuweichen. Zum Glück ist mir das gelungen und ich hatte keinerlei Schäden."
Marko zufrieden mit Freitagsleistung: Alles in Ordnung bei Perez
Red Bulls Dr. Helmut Marko drehte den Spieß sogar um: "Ich glaube Zhou hat sich da irritieren lassen. Aber wo hätte Perez hinsollen? Wenn er die Spur gewechselt hätte, wäre es noch gefährlicher gewesen." Und fügte hinzu: "Soweit ich das sehe, ist da auch überhaupt keine Untersuchung." Der Österreicher gab sein Interview direkt nach dem Training, aber er sollte recht behalten. Auch im Nachgang interessierten sich die Stewards herzlich wenig für Zhous Beschwerden.
Viel interessanter für das Formel-1-Paddock ist ohnehin die Leistung von Perez und die Möglichkeit eines Rauswurfes, falls diese weiterhin ausbleiben sollte. Am Freitag auf dem Hungaroring war von den katastrophalen Auftritten der letzten Wochen allerdings nichts zu sehen. "Es geht um seine Leistung, so einfach ist es. Heute war alles in Ordnung", stellte Marko fest. Die Zahlen belegen dies. Platz vier und etwa zwei Zehntel hinter Teamkollege Max Verstappen waren völlig im Rahmen.
Simulator-Probleme bremsen Red Bull und Perez am Freitag
"Vom ersten Training zum Nachmittag hin ist uns ein wirklich guter Fortschritt gelungen. Wir haben die richtigen Veränderungen vorgenommen, es geht in die richtige Richtung. Ich fühlte mich gut. Auch der Longrun sah vielversprechend aus", zeigte sich Perez zufrieden. Und dann verriet er ein interessantes Detail zu dieser Steigerung zwischen den Trainings: "Es geht darum, das Setup richtig hinzubekommen. Da ist immer noch ein bisschen eine abweichende Korrelation zum Simulator, an der wir arbeiten müssen. Dann können wir zum Start des Wochenendes viel näher dran sein."
Nicht nur er, sondern auch Teamkollege Verstappen taten sich zuletzt an manchen Freitagen schwer. Nur bei Verstappen bekam das Team aber stets noch die Kurve. Diesmal soll es auch endlich bei 'Checo' laufen: "Am Ende geht es einfach darum, zur rechten Zeit alles hinzubekommen. Und unsere Zeit wird kommen." Doch zum heutigen Trainingstag musste der Vize-Meister des Vorjahres auch noch das Erlebnis von vor zwei Wochen anmahnen: "In Silverstone war ich auch zufrieden am Freitag und dann, ihr wisst ja..." Die Wahrheit wird erst das Qualifying liefern.
Red Bull hofft zum Ungarn-GP nicht nur auf ein Wiedererstarken von Sergio Perez, sondern auch auf ein großes Update. 90% in Sachen Leistung (O-Ton Helmut Marko) hat davon auch der Mexikaner. Optisch interessant ist aber die neue Kühlung an Max Verstappens Auto. Hier haben wir das Update (und auch die der anderen Teams) unter die Lupe genommen:
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