Krise abgewandt. Der Europa-Triple-Header nimmt für Aston Martin doch noch ein gutes Ende. Nach Nullnummern in Barcelona und Spielberg war bei Fernando Alonso der Frust schon groß und die Erwartungen für den Großbritannien-GP im Keller gewesen. Im regnerischen Silverstone konnte sich das Team jedoch mit einem Doppel-Punkte-Ergebnis aus seinem Tief befreien. Alonso belegte den achten Platz, direkt hinter seinem Teamkollegen Lance Stroll.
"Das Auto fühlte sich gut an", berichtet der Spanier. "Es war wieder normal. Wir waren das fünft- oder sechstschnellste Team im Feld. Nico [Hülkenberg] war das ganze Wochenende sehr schnell, aber wir konnten um Punkte kämpfen. Ich denke, das ist mehr oder weniger die Position, in der wir vor Imola waren. Wir sind also zu unserer natürlicheren Position zurückgekehrt und darüber bin ich sehr froh."
Seit dem Kanada-GP Anfang Juni konnte Aston Martin keine Punkte mehr in der Formel 1 anschreiben, obwohl ständig am AMR24 gearbeitet wurde. "Nach Österreich haben wir uns ein wenig neu formiert", verrät Fernando Alonso. "Wir haben ein paar Richtungen verstanden, die vielleicht nicht richtig waren."
Lance Stroll: P6 und Crash wären auch möglich gewesen
Endlich wieder Punkte für Aston Martin, aber wäre sogar noch mehr drin gewesen? "Ich hatte auf P6 gehofft", sagt Lance Stroll. "Wir waren nach dem Start die Besten vom Rest, haben diese Position aber im Laufe des Rennens an Hülkenberg verloren. Ich wollte ein bisschen mehr, aber trotzdem war es ein gutes Rennen."
Anstatt den verlorenen Punkten nachzutrauern, freut sich der Kanadier deshalb darüber, überhaupt ins Ziel gekommen zu sein. "Bei den gemischten Bedingungen hätte alles schiefgehen können", weiß Stroll. "Auf der abtrocknenden Strecke war es von vornherein schwierig, das Auto auf der Strecke zu halten, also bin ich ehrlich gesagt froh, Punkte geholt zu haben. Es war eine ordentliche Menge für das Team."
Zehn Zähler nimmt Aston Martin aus Silverstone mit. Von Krisenmodus und Katastrophen-Rennen ist keine Rede mehr. "Es ist gut, diesen Triple Header mit einem wettbewerbsfähigeren Wochenende zu beenden", so Stroll. "Das ist ein großer Ansporn für das Team und wir werden versuchen, diesen Schwung mit nach Ungarn zu nehmen."
Aston-Martin-Teamchef zweifelt: Trügt das Silverstone-Ergebnis?
Aston-Martin-Teamchef Mike Krack klingt weniger optimistisch als seine beide Fahrer und möchte aus dem Grand Prix in Silverstone keine voreiligen Schlüsse ziehen. "Ich denke, wir sollten froh sein, dass wir mit beiden Autos in den Punkten sind, denn das war unser Ziel", so der Luxemburger. "Aber wir müssen auch sehen, dass wir hinter dem Haas lagen und nicht die Besten vom Rest waren. Deshalb möchte ich etwas vorsichtiger sein."
Ergebnis oder Leistung - Was hat sich bei Aston Martin im Laufe des Triple Headers verbessert? "Wir müssen alles erst analysieren, denn es war kein normales Rennen mit dem Regen", ist sich Krack unsicher. "Die Platzierung ist besser als in den beiden vorherigen Rennen. Aber wir müssen analysieren, ob auch die Leistung besser ist."
Dazu gehört auch die Überprüfung der Upgrades, die noch aussteht. "Wir haben für Silverstone einige Teile am Auto verändert", erinnert der Teamchef. "Wir hatten einen neuen Frontflügel. Wir hatten etwas am hinteren Bremskanal. Wir müssen erst sehen, welche Auswirkungen das hatte. Dann entscheiden wir, wie wir weitermachen. Ich denke, man muss vorsichtig sein, wenn man die Rennen in Spielberg und Silverstone vergleicht, da die Bedingungen sehr unterschiedlich waren. Man darf sich nicht vom reinen Ergebnis täuschen lassen."
Nächstes Aston-Upgrade steht in Ungarn an
Aston Martin bringt über die gesamte Saison hinweg immer wieder Upgrades für den AMR24. Die nächsten neuen Teile stehen bereits beim Ungarn-GP an und sollen dem Rennstall helfen, das Europa-Tief endgültig hinter sich zu lassen.
"Wir haben schon viele neue Teile für das Auto gebracht und einige davon haben funktioniert, andere nicht", weiß jedoch Alonso. "Hoffentlich erleben wir in Ungarn eine positive Überraschung. Letztes Jahr hat uns McLaren gezeigt, wie sehr sich das Auto in einer Saison verändern kann. Dieses Jahr haben wir Mercedes. Jetzt liegt es an uns."
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