Max Verstappen sicherte sich beim Formel-1-Qualifying in Spielberg mit über vier Zehntelsekunden Vorsprung seine dominanteste Pole Position in dieser Saison. Der Red-Bull-Pilot war am Samstag auf eine Runde in einer eigenen Liga unterwegs. Dennoch musste er bis drei Stunden nach Ende der Qualifikation um seinen ersten Startplatz zittern.

Die Stewards hatten nämlich eine Untersuchung gegen ihn eingeleitet. Der Vorwurf: Verstappen sei 'unnötig langsam' gefahren. Dabei ging es um ein mögliches Vergehen in der Boxengasse. Der WM-Leader blieb vor der Boxenausfahrt außergewöhnlich lange stehen, um sich ein ausreichendes Fenster für eine schnelle Runde aufzubauen.

Formel-1-Stewards liefern Freispruch für Max Verstappen

Die Entscheidung fiel erst kurz vor 20 Uhr und beinhaltete einen Freispruch. Nachdem die Rennkommissare Videoaufnahmen und das Timing begutachtet hatten, hielten sie es nicht für notwendig, Verstappen zu bestrafen.

Die Begründung: Der spätere Polesetter habe zwar eine Lücke von 14 Sekunden zum Vordermann aufgebaut, bewege sich damit aber im Rahmen dessen, was andere Fahrer vor ihm taten: "Es wird darauf hingewiesen, dass andere Fahrzeuge zu diesem Zeitpunkt ähnliche Lücken auf der Strecke hatten", heißt es in der Begründung.

Doch das war nicht ausschlaggebend für den Freispruch. Als ausschlaggebend führten die Stewards den Umstand an, dass Verstappen mit seiner Aktion keinem anderen Fahrer Zeit gekostet habe.

Polesetter Max Verstappen (Red Bull) kommt im Parc Ferme an
Startplatz Nummer 1 für Max Verstappen in Österreich, Foto: Getty Images / Red Bull Content Pool

Die Kommissare nahmen anstelle des 26-Jährigen die Rennleitung in die Pflicht und forderten, dass die Wartezeit an der Box reglementiert werden solle. "Da diese Art von Zwischenfall jedoch unter anderen Umständen möglicherweise andere Fahrer daran hindern könnte, am Ende einer Sitzung eine Rundenzeit zu setzen, empfehlen die Stewards die Festlegung einer maximalen Gap-Zeit während des Qualifyings in Betracht zu ziehen", steht in der Entscheidung.

Bei dieser Forderung orientiert man sich an den Maximalzeiten für In- und Outlaps während dem Qualifying. Diese wurden 2023 eingeführt, um übertriebenes Bummeln auf der Rennstrecke zu verhindern. Die jeweilige Zeit wird jeweils vom Rennleiter vor dem Qualifying ausgegeben. Seitdem hat sich das 'Bummeln' auf die Boxengasse verlagert, wo die Fahrer nun darum bemüht sind, ausreichend Abstand zu den Vorderleuten herzustellen.