Formel 1 Österreich, Qualifying: Max Verstappen in einer eigenen Liga, aber Strafe droht

Der Erfolgslauf von Max Verstappen beim Formel-1-Wochenende in Österreich geht weiter. Der Sprint-Sieger sicherte sich am Samstagnachmittag nach der Pole Position für das Kurzrennen auch den ersten Startplatz für den Grand Prix am Sonntag. Verstappen ließ mit einer Rundenzeit von 1:04,314 keine Zweifel aufkommen und distanzierte Lando Norris mit 0,404 Sekunden Abstand. Für Verstappen ist es bereits die fünfte Spielberg-Pole in Serie. Wäre sie jedenfalls, denn gegen ihn läuft nach dem Qualifying eine Untersuchung.

Das Ergebnis: Bereits in Q2 hatte er mit einer dominanten Bestzeit seine Ansprüche auf die achte Pole Position des Formel-1-Jahres 2024 angemeldet. Bereits die Zeit von 1:04,5 wäre eine ausreichende Pace für die Pole gewesen. In Q3 legte er nochmal einen drauf und verbesserte seine Runde bei jedem Run um eine weitere Zehntel.

Formel 1 in Österreich: Verstappen auf Pole, Leclerc & Piastri stolpern über Track Limits

Hinter Verstappen lieferten sich die beiden McLarens ein Duell um Startplatz 2, das schließlich Norris für sich entschied. Piastri verlor aber anschließend seine Zeit und fiel damit bis auf P7 zurück. George Russell reihte sich auf P3 ein, gefolgt von Carlos Sainz auf P4 und Lewis Hamilton auf der fünften Position.

Charles Leclerc verwarf seinen letzten Run dramatisch, indem er gleich zweimal neben die Strecke geriet und dabei in Kurve 9 brachial durch das Kiesbett bretterte. Sergio Perez erlebte ebenfalls eine Pleite und landete mit fast neun Zehntelsekunden Rückstand auf Verstappen auf P8. Nico Hülkenberg und Esteban Ocon runden in der Startaufstellung beim Formel-1-Rennen in Österreich die Top 10 ab.

Droht Strafe für den Polesetter? Untersuchung gegen Verstappen und Hamilton

Für eine kuriose Situation sorgte Lewis Hamilton in Q3, als er beim Verlassen der Garage für den ersten Run den Mercedes-Wagenheber kurz mitnahm und umwarf. Ihm droht deshalb noch Ärger. Die Stewards kündigten umgehend eine Untersuchung aufgrund des Unsicheren Verlassens der Box an.

Eine weitere Untersuchung wurde kurz nach dem Ende des Formel-1-Qualifyings angekündigt. Diese allerdings gegen den provisorischen Polesetter. Verstappen soll ausgangs der Boxengasse unnötig langsam gefahren sein. Ein Untersuchungs-Ergebnis ist aber auch hier noch ausständig. Solange ist die Pole von Verstappen in Gefahr.

Q1 in Österreich: Fernando Alonso knapp weiter, Sauber-Pleite

Die Startaufgabe im Spielberg-Qualifying bestand für zahlreiche Fahrer darin, Reifen zu sparen und ihren ersten Run auf gebrauchten Softs zu absolvieren. Dazu zählten praktisch alle Spitzenfahrer, da sie bereits im gestrigen Sprint-Qualifying in Q3 die roten Reifen angefahren hatten.

Das führte auch dazu, dass Max Verstappen nicht so dominant erschien, wie noch im Freitags-Qualifying. Denn der Red-Bull-Pilot verzichtete im ersten Segment vollkommen auf die Nutzung frischer Reifen, während die meisten Topfahrer für ihren zweiten Run auf frische Pneus umsattelten. Er landete dennoch auf der dritten Position. Carlos Sainz sorgte für die Bestzeit vor Oscar Piastri.

In der unteren Hälfte des Klassements musste sich Lewis Hamilton bald Sorgen machen. Beide Mercedes gingen erst spät auf die Strecke, aber im Gegensatz zu George Russell konnte Hamilton sich nicht locker weiter vorne einreihen, sondern fand sich vor dem finalen Run unter dem Strich wieder. Doch mit seinem zweiten Outing konnte er sich locker für Q2 qualifizieren.

Endstation war hingegen bereits nach Q1 für eine Reihe von üblichen Verdächtigen: Dazu zählte das Sauber-Duo mit Valtteri Bottas auf P18 und Zhou Guanyu auf P20 sowie Logan Sargeant, der auf seinem finalen Run immerhin die rote Laterne abgeben konnte und sich auf P19 einreihte. Für seinen Teamkollegen Alex Albon (P16) und für Lance Stroll endete das Qualifying ebenfalls schon nach Q1. Fernando Alonso hatte etwas mehr Glück und konnte sich auf P15 nur knapp für Q2 qualifzieren. Auf die Spitze fehlten ihm in einem extrem engen Feld übrigens weniger als vier Zehntelsekunden.

Q2 in Österreich: Ricciardo scheitert knapp

Im zweiten Qualifying-Segment zeigte Verstappen erstmals mit frischen Reifen, was in ihm steckt. Mit einer Zeit von 1.04,5 eröffnete er auf seinem ersten Outing eine neue Zeitrechnung, mit der zu diesem Zeitpunkt kein anderer Formel-1-Pilot mithalten konnte.

Obwohl er sich deshalb einen zweiten Run sparen hätte können, rückte Verstappen nochmal aus. Er verbesserte sich nicht, aber seine vorherige Zeit reichte für die erste Position. Sainz beendete Q2 auf Rang 2 vor Russell, Hamilton und Piastri. Zu hoch war die Q3-Hürde hingegen erneut für Aston Martin. Fernando Alonso flog auf P15 deutlich raus, nachdem es in Q1 bereits seinen Teamkollegen erwischt hatte.

Nico Hülkenberg konnte sich mit einer Traumrunde auf dem letzten Versuch noch in Q3 schieben, während Kevin Magnussen nicht über P13 hinauskam. Gleichzeitig endete auch der Arbeitstag für Daniel Ricciardo (P11), Pierre Gasly (P12) und Yuki Tsunoda (P14). Vor allem für Ricciardo war das Aus bitter, da er nur 0,015 Sekunden hinter dem Zehntplatzierten, Esteban Ocon, blieb.

Das Wetter: Bei strahlendem Sonnenschein wurde das Formel-1-Qualifying in Spielberg zu einer wahren Hitzeschlacht. 31 Grad Celsius zeiget das Thermometer zu Sessionbeginn an, die Streckentemperatur betrug sogar 47 Grad. An Regen war bei diesen Bedingungen natürlich nicht zu denken.