Für Charles Leclerc beginnt das Formel-1-Wochenende in Kanada gleich einmal mit einer Strafe. Allerdings nicht mit einer sportlichen. Ferrari muss allerdings am Freitag tief in die Tasche greifen. Die Scuderia muss für einen illegalen Reifen-Einsatz kurz nach dem Beginn von FP2 5.000 Euro blechen.
Ferrari war zuvor ein peinlicher Fehler unterlaufen: Charles Leclerc wurde in der Frühphase von FP2 als einziger Fahrer auf Intermediates auf die Strecke geschickt. Doch dabei hatte die italienische Mannschaft einen wichtigen Punkt übersehen: Die Strecke war offiziell noch gar nicht als feucht deklariert worden und das, obwohl schon kurz vor Beginn der Session leichter Regen eingesetzt hatte.
Ferrari patzt bei der Reifenwahl: Intermediates illegal
Leclerc verließ die Box nach 1:20 Minuten. Das "Wet-Track"-Signal der Rennleitung kam aber erst circa drei Minuten nach dem Beginn der Session. Laut dem sportlichen Reglement also ein klarer Verstoß von Ferrari. Denn in Artikel 30.5 l) heißt es, dass im Training Intermediate- und Regenreifen erst dann aufgezogen werden dürfen, wenn dieses Signal erfolgt ist.
Am Ende der ersten Runde kehrte Leclerc an die Box zurück, aber zu diesem Zeitpunkt hatten die Stewards die grünen Reifen an seinem Boliden schon identifiziert und eine Untersuchung nach dem Ende der Session angekündigt. Eine Anhörung wurde anberaumt, nach welcher die illegale Verwendung der Intermediate-Reifen bestätigt wurde.
Charles Leclerc: Positives Trainings-Fazit trotz Dreher
Ganz nach Plan verlief das zweite Training auch später nicht. Denn Leclerc hatte in der Haarnadel, Kurve 10, aufgrund der nassen Verhältnisse einen Dreher zu verzeichnen. Bei diesem ging allerdings nichts zu Bruch. Abgesehen davon zog der Monaco-Sieger ein positives Fazit des Trainingstages: "Alles in allem bin ich glücklich, denn wir waren sehr konkurrenzfähig unter diesen Bedingungen."
In der Zeitentabelle landete Leclerc auf der vierten Position, während sich sein Teamkollege Carlos Sainz auf P13 einordnete. Aber aufgrund der permanent wechselnden Bedingungen sind die Trainings-Ergebnisse sowieso vernachlässigbar. Ferrari wurde vor dem Kanada-GP aufgrund der Strecken-Charakteristik und des starken Auftritts in Monaco mitunter als Favorit gehandelt. Doch da nach dem verregneten Training für den Qualifying-Samstag und den Rennsonntag Regen vorhergesagt wird, muss das nicht viel zu bedeuten haben.
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