In Kanada scheint sich ein Dreikampf zwischen McLaren, Ferrari und Mercedes um die Pole Position anzudeuten. Lando Norris setzte sich im dritten und letzten Freien Training in 1:11.799 Minuten an die Spitze. Charles Leclerc, der im FP2 zum Zusehen verdammt war, lag mit 0,078 Sekunden Rückstand auf Rang zwei. Dahinter markierte George Russell, der Polesetter von 2024, die drittbeste Zeit.

Norris hat sich entschieden bei der überarbeiteten Vorderradaufhängung, die McLaren an diesem Wochenende in Kanada im Gepäck hatte, zu bleiben. Oscar Piastri, der mit dem Feedback der Vorderachse weniger Probleme hat, bleibt beim alten Design. Auffällig: Der Australier hatte im FP3 definitiv zu kämpfen und landete am Ende auf Rang acht.

Das Ergebnis: Hinter Norris und Russell überraschte Lewis Hamilton mit der viertbesten Zeit. Dahinter folgten Max Verstappen, Fernando Alonso und Kimi Antonelli. Williams zeigte am Freitag eine starke Leistung. Am Samstag fand sich Alex Albon trotz Schwierigkeiten mit dem FW47 auf dem zehnten Platz wieder. Teamkollege Carlos Sainz lag direkt vor ihm auf Rang neun. Yuki Tsunoda verbrachte aufgrund eines Problems mit den Bremsen lange Zeit in der Box. Er beendete das Training auf dem letzten Platz. Nach der Session droht dem Japaner zudem noch Ungemach von den Stewards: Er soll in der Rotphase überholt haben - das könnte eine Startplatzstrafe nach sich ziehen. Aus gleichem Grund wird auch gegen Sauber-Rookie Gabriel Bortoleto ermittelt.

Zahlreiche Beinahe-Einschläge in der Wall of Champions

Die Zwischenfälle: Nach einem beschaulichen Beginn im 3. Freien Training war es der aktuell WM-Führende Oscar Piastri, der mit seinem McLaren als erster Fahrer des Tages leicht die "Wall of Champions" touchierte. Er humpelte mit einer angeschlagenen Radaufhängung an die Box zurück. Ein größerer Schaden à la Charles Leclerc am Freitag blieb ihm jedoch erspart und somit konnte er das Training 22 Minuten vor Ende nochmal aufnehmen.

Direkt hinter Piastri fuhr Nico Hülkenberg durch die letzte Schikane - oder besser gesagt: er flog hindurch! Der Deutsche drehte sich in der Schikane und schrammte nur haarscharf an der "Wall of Champions" vorbei - dank einer riesigen Portion Glück und Können. Es blieben einige abgeschlagene Teile auf der Strecke zurück, die von den Streckenposten während einer kurzen Rotphase gesäubert wurden.

Der Nächste, der der Wall of Champions zu nahe kam, war Oliver Bearman. Er berührte mit dem Heck die Mauer, Trümmerteile flogen weg, doch er konnte weiterfahren. Ausrutscher gab es auch bei Alex Albon – er fuhr zwischen Kurve 8 und 9 durchs Gras – und Isack Hadjar, der sich auf der Strecke drehte, zu sehen.

Das Wetter: Heute ist es etwas wärmer als in den beiden Freitagstrainings - zu Beginn des 3. Freien Trainings am Samstag lagen die Umgebungstemperatur bei 20 °C und die Streckentemperatur bei 44 °C. Das erleichterte das Aufwärmen der Reifen und könnte den C5 Medium-Reifen auch für das Qualifying später am Tag interessant machen. Die Regenwahrscheinlichkeit liegt für den gesamten Tag bei null Prozent.

Wer sich bis zur Qualifikation in Montreal auf den neuesten Stand bringen möchte, was am Freitag alles auf und neben der Rennstrecke passiert ist, für den fasst Christian alles in unserem News-Video zusammen:

FIA feuert Steward - Ferrari F1-Teamchef attackiert Kritiker (15:58 Min.)