Charles Leclerc geht nach dem 3. Freien Training als absoluter Topfavorit in die Qualifikation heute in Monaco. Der Ferrari-Pilot umrundete den 3,337 Kilometer kurzen Straßenkurs im Fürstentum in 1:11,369 Minuten und ließ damit Max Verstappen hinter sich. Während sich Leclerc im finalen Schlagabtausch früh zurücknahm und sich das Ende von der Garage aus ansah, riskierte der amtierende Formel-1-Weltmeister bis zur letzten Runde alles und kam schließlich bis auf zwei Zehntel an Leclerc ran.
Das Ergebnis: Wie üblich fuhren alle Piloten in Vorbereitung auf die wichtigste Qualifikation der Formel-1-Saison auf den Soft-Reifen. Leclercs Zeit war darauf zwar etwas langsamer als am Vortag, allerdings schien die Strecke nicht in optimalem Zustand gewesen zu sein. Verstappen war im letzten Umlauf drauf und dran, seine Zeit noch einmal zu verbessern, Verkehr im Schlusssektor verhinderte aber eine mögliche Bestzeit. Während Leclerc die gesamte Session über - teils mit großem Vorsprung - führte, musste Verstappen kämpfen. "Noch mehr Runden wie diese und ich lande im Zaun", funkte er nach seiner Bestzeit.
Hinter Leclerc und Verstappen landete Lewis Hamilton mit dreieinhalb Zehntel Rückstand auf Rang drei. Oscar Piastri beendete das Training mit etwas mehr als einer halben Sekunde Rückstand auf Rang vier vor Sergio Perez und George Russell. Carlos Sainz wurde Siebter, Lando Norris Achter. Yuki Tsunoda und Fernando Alonso komplettierten die Top-10. Nico Hülkenberg klassifizierte sich auf Rang 13 direkt vor Teamkollege Kevin Magnussen.
Die Zwischenfälle: Nach etwas mehr als zehn Minuten war die Session für Valtteri Bottas schon wieder vorbei. Der Finne touchierte am Ausgang der Schwimmbad-Passage die Mauer mit dem rechten Vorderrad und brach dabei die Spurstange der Vorderradaufhängung. Auf dem Weg zurück an die Box musste Bottas in Rascasse stehenbleiben, weil er mit der lädierten Aufhängung nicht mehr um die enge Kurve kam.
Nach längeren Rangierversuchen musste Rennleiter Niels Wittich die Session für vier Minuten unterbrechen, um das Fahrzeug bergen zu lassen. Leichten Slapstick-Charakter wurde der Szene verliehen, weil Lewis Hamilton an der engen Stelle zunächst nicht am Sauber vorbeikam. Erst nach mehreren Rangiermanövern konnte Hamilton schließlich in die Box abbiegen.
Zwischen Training und Qualifying gibt es noch reichlich Arbeit für die Stewards. Kurz vor dem Ende der Session kamen sich Lando Norris und George Russell am Ausgang des Tunnels in die Quere. Der McLaren-Pilot beschwerte sich lautstark am Funk - die Stewards ermitteln. Gleiches Spiel bei Max Verstappen und Yuki Tsunoda. Der Japaner lief im Tunnel auf den Red-Bull-Piloten auf. Die Stewards sehen sich nach dem Training an, ob Verstappen unnötig langsam unterwegs war.
Die Technik: Mercedes entschied sich bei George Russell für den neuen Frontflügel, der am Freitag im 1. Freien Training getestet wurde. Die Silberpfeile haben am Wochenende nur ein Exemplar des umfangreich veränderten Flügels zur Verfügung. Lewis Hamilton bleibt bei der alten Spezifikation, die er auch am Trainingsfreitag am Auto hatte. Die Vibrations-Probleme am Lenkrad bei Russell konnten über Nacht ausgemerzt werden.
Das Wetter: Pünktlich zum Training klarte der Himmel über Monaco auf. Die Reichen und Schönen konnten die Session bei angenehmen 21 Grad von ihren Yachten aus verfolgen. Während die Wassertemperatur nicht übermittelt wurde, konnten auf dem Asphalt 48 Grad Celsius gemessen werden. Für die Qualifikation heute in Monaco werden ähnliche Bedingungen erwartet.
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