Alex Albon wird in der Formel 1 langfristig bei Williams bleiben. Das ist seit gestern bekannt. Das F1-Team aus Grove teilte am Mittwoch mit, dass der Thailänder einen mehrjährigen Vertrag unterschrieben hat. Die Verlängerung kam vor dem Hintergrund leicht überraschend, dass er in den letzten Monaten mehrmals mit Topteams in Verbindung gebracht wurde.

Albon erklärte vor dem GP in Imola, was ihn dennoch dazu bewog, so früh in der Formel-1-Saison sich für einen Williams-Vergleich zu entscheiden. Ein wichtiger Faktor dabei war die langfristige Sicherheit, die ihm dort geboten werden konnte.

Alternative für Albon zu unsicher? Williams bietet langfristige Sicherheit

"Natürlich habe ich mir andere Optionen angesehen", bestätigte Albon. Doch Zweifel an einer Williams-Verlängerung seien bei ihm nie aufgekommen. "Im Moment gibt es von diesen Cockpits [bei den Topteams] nur Mercedes. Dort kann viel passieren und das auf viele verschiedene Weisen", so Albon. Darüber hinaus hätte es bei der ehemaligen Weltmeister-Truppe wohl nur einen kurzfristigen Vertrag gegeben und kein mehrjähriges Angebot.

Williams konnte ihm hingegen diese langfristige Sicherheit bieten. Nicht nur das. Angesichts des Interesses von anderen Rennställen sah man sich sogar dazu gezwungen, so schnell wie möglich zu handeln. Der 28-Jährige stand eigentlich sowieso noch für 2025 unter Vertrag. Das hinderte die Konkurrenz jedoch nicht daran, Abwerbeversuche zu unternehmen oder vorzubereiten.

Williams-Teamchef James Vowles beschrieb die Teamplanung folgendermaßen: "Alex stand bei vielen Leuten auf der Liste, und das wenig überraschend. Das macht immer Sorgen, und deshalb wusste ich, dass es an uns liegt, zu beweisen, dass er bei uns langfristig am richtigen Platz ist und warum ich glaube, dass wir ihn an die Spitze bringen können."

Dorilton-Millionen und James Vowles: Das sprach für Williams

Damit spielt er vor allem auf die Veränderungen an, welche sich hinter den Kulissen abspielen. Seit der Übernahme von Dorilton Capital 2020 wird in Grove massiv investiert, die Anzahl der Mitarbeiter wurde von 700 auf 1.000 aufgestockt und gleichzeitig wird auch der technologische Rückstand zur Konkurrenz, den Williams aufgebaut hatte, zunehmend verringert.

Da passt es - auf den ersten Blick - nicht ins Bild, dass das Team bislang noch keinen einzigen Punkt einsammeln konnte. "Wenn die Saison besser gestartet wäre, dann würde alles ein bisschen logischer aussehen. Aber es gibt seismische Verschiebungen hinter den Kulissen und es wird etwas Zeit benötigen, bis sich das auch wirklich nach außen abzeichnet", ist sich Albon sicher.

James Vowles: Albon ist der Anführer für Williams

Wann es so weit sein soll, ist schwer abzuschätzen. Vowles unterstrich, dass man direkt mit dem Umstieg auf das neue Reglement 2026 noch nicht in der Position ist, um vorne um die Weltmeisterschaft mitzukämpfen. Der Chef selbst ist ein wichtiger Faktor im Vertrauen, das Albon in sein Team setzt. Er übernahm den Großteil der Überzeugungsarbeit, um den ehemaligen Red-Bull-Piloten in Grove zu behalten. "Es ist die Vision und die Erfahrung, die James besitzt", die ihn überzeugt habe, so Albon.

Von Teamseite aus gab es sowieso nie wirklich Zweifel an Albon. Seit zwei Jahren ist er der Punkte-Garant für die Mannschaft, während seine Teamkollegen nur zweite Geige spielten. Die sportliche Bilanz sei aber, so Vowles, nur der halbe Grund, weshalb man langfristig mit Albon plant. Die andere Hälfte die Art und Weise, wie er seine Rolle wahrnimmt. "Alex ist ein Anführer und so wie ich mir einen Anführer vorstelle, kann er 1.000 Leuten die richtigen Impulse geben, um in die Richtung zu arbeiten, die er verlangt", so Vowles.

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