Am Trainingsdonnerstag (!) in Saudi-Arabien noch unter ferner liefen, schaffte McLaren im Qualifying den Sprung in die dritte Startreihe. Noch vor beiden Mercedes nehmen Oscar Piastri (P5) und Lando Norris (P6) die 50 Runden auf dem Jeddah Corniche Circuit in Angriff. Piastri erneut vor Norris - absichtlich. Auto noch immer nicht gut, aber Strecke hilft.

Oscar Piastri von zu laschem McLaren-Setup irritiert

"Ich habe nur nachgeschaut, ob die Mauer in der letzten Kurve noch da ist. Das war sie definitiv", scherzt Oscar Piastri, nachdem er sie gleich in Q1 mit seinem MCL38 touchierte. Nicht der einzige Vorfall. "Ich habe einige Mauern berührt dieses Wochenende, das war nicht ideal."

McLaren-Fahrer Oscar Piastri im Parc Ferme
Oscar Piastri geriet im Qualifying mehrere Male auf Tuchfühlung mit den Mauern in Dschidda, Foto: LAT Images

Abseits dessen lief das Qualifying für McLaren besser als erwartet. Grund dafür nicht ein verbessertes Auto, sondern die Streckeneigenschaften in Saudi-Arabien. Der MCL38 ist weiterhin nicht gut genug für die hohen Ansprüche in Woking.

Oscar Piastri ist nicht nur mit dem Auto, sondern auch mit seiner Leistung (abseits der Mauer-Zwischenfälle) nicht ganz zufrieden. "Ich hätte besser fahren können. Aber unser Setup sorgte dafür, dass einige Limitationen des Autos erst im Qualifying auftraten. Daran musste ich mich erst gewöhnen."

Im Training stimmten die McLaren-Ingenieure das Auto eher neutral ab - der aggressivere MCL38 im Qualifying überraschte den Australier dann zuerst. "Aber alles in allem war ich ziemlich zufrieden. Wir haben das meiste herausgeholt", so Piastri. "Vielleicht können wir Fernando angreifen, aber Red Bull und Ferrari sind zu weit weg."

Fernando Alonso war in Q3 zwar stärker als McLaren im ersten Sektor, ein Windschatten von Lewis Hamilton sorgte aber für extra Zeitgewinn auf seinem zweiten Versuch. Weiteres Argument pro McLaren: Die Aston-Martin-Achillesferse Rennpace dürfte ihnen in die Karten spielen.

McLaren teilt Strategie auf: Geheimwaffe in Saudi-Arabien?

"Wenn man es insgesamt betrachtet - und wo wir im Vergleich zu den anderen stehen - sind wir in einer guten Position", ist auch Lando Norris zufrieden. Mit einem Reifensatz Soft weniger wurde ihm im Qualifying das Leben "etwas schwerer" gemacht. Geht der Plan auf, profitiert der Brite im Rennen allerdings davon.

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"Bei Lando haben wir beschlossen, die Reifenstrategie etwas mehr auf das Rennen auszurichten", erklärt Teamchef Andrea Stella. Gegenteilig bei Piastri: "Bei Oscar wollten wir das Potenzial des Qualifyings maximieren, und er hat einen sehr guten Job gemacht."

Mit guter Longrun-Pace (besonders auf dem harten Reifen) ist das Team optimistisch, im Rennen ein gutes Resultat erzielen zu können. In den Hochgeschwindigkeitskurven ist McLaren gewohnt stark, in den langsamen Kurven sowie bei DRS zeigt das Team aus Woking Schwächen.

"Das ist keine Überraschung und der Grund, warum wir nicht weiter vorne stehen", weiß Andrea Stella. "Aber wir arbeiten bereits daran, und Updates im ersten Drittel der Saison sollten das besser machen."