Neues Jahr, gleiches Spiel - Max Verstappen macht dort weiter, wo er in Abu Dhabi aufgehört hat, und zieht mit seiner 33. Pole Position mit Alain Prost gleich. Am Trainingsdonnerstag waren noch Mercedes und Daniel Ricciardo schneller gewesen. Im ersten Qualifying zeigte der Weltmeister dann mit über zwei Zehntel Charles Leclerc in Bahrain, wer noch immer Herr im Haus ist.

Balance-Probleme machten Verstappen das Leben schwer

Mercedes auf 1 und 2 am Trainingsdonnerstag tat Red Bull als aufgedrehten Motor weg und ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Im Qualifying steht Max Verstappen wieder vorne, und Mercedes (nur) auf P3 und P9.

"Wir mussten gestern ein bisschen Feintuning betreiben, um die perfekte Balance zu bekommen. Im Qualifying haben wir dann einen weiteren Schritt nach vorn gemacht", freut sich Verstappen. "In Q3 war es schwierig, das Maximum aus dem Auto herauszuholen, aber am Ende hat alles zusammengepasst."

In seinem zweiten Run in Q3 fand Verstappen schließlich genug Grip auf dem 5,412 langen Bahrain International Circuit und wiederholte seine Vorjahres-Pole. Vor allem mit Zeitgewinnen auf den Geraden: Nach Kurve drei hatte er bereits drei Zehntel Vorsprung auf Charles Leclerc und George Russell.

"Es hat ehrlich gesagt eine Menge Spaß gemacht", muss der dreifache Weltmeister zugeben. Obwohl er mit Balance-Problemen für seine dritte Bahrain Pole (nach 2023 und 2021) härter arbeiten musste als gedacht. Dazu sei das gesamte Feld enger als im Jahr zuvor: "Bis kurz vor Schluss wusste man nicht, wer auf Pole stehen wird!"

Der Red Bull-Pilot schlussendlich wieder vorne, allerdings nicht ohne das übliche Geschimpfe über die Schaltvorgänge. "Es ist immer das Gleiche und am Ende beruhigt er sich", erklärt Dr. Helmut Marko auf Servus TV. "Das ist sein Perfektionismus und im Ansatz ja richtig."

Red Bull: Souveräne Test-Performance plötzlich verschwunden

"Nach dem Test waren wir sehr optimistisch, aber mussten feststellen, dass unsere souveräne Performance nicht mehr vorhanden war", macht Dr. Helmut Marko vor allem die niedrigere Streckentemperatur als Hauptschuldigen dafür aus: Die fünf bis sechs Grad Temperaturunterschied seien schlecht für die Reifenperformance.

"Wir haben dann die zwei Trainingstage entsprechend gearbeitet. Und letztlich natürlich der Max-Faktor!", erklärt der Motorsportchef von Red Bull. Ins Rennen geht das Team aus Milton Keynes gelassen: "Unsere Longruns waren in Relation zur Pace im Qualifying noch besser." Auch der weniger-werdende Wind soll den aufgrund seiner Aerodynamik besonders anfälligen RB20 am Samstag nicht mehr stören.

Im Vorjahr gewann Max Verstappen den Saisonauftakt in Bahrain, Foto: Getty Images / Red Bull Content Pool
Im Vorjahr gewann Max Verstappen den Saisonauftakt in Bahrain, Foto: Getty Images / Red Bull Content Pool

"Morgen wird es ein hartes Match zwischen Mercedes und Ferrari. Alonso wird auch mitmischen", schließt Dr. Helmut Marko. Wohlgemerkt: Nicht um den Sieg, sondern um die Plätze dahinter. Sergio Perez erwähnte er dabei nicht.

Sergio Perez startet Formel-1-Saison mit Fehler

Der Mexikaner schaffte die ein bis zwei Zehntel Rückstand auf Verstappen Vorgabe des Doktors nicht und landete mit 0,424 Sekunden dahinter auf Platz fünf. Ein Fehler in Kurve eins kostete Perez laut eigenen Angaben den guten Startplatz.

"Wenn wir einen guten Start erwischen, können wir von dort aus weitermachen", schmeißt der Mexikaner noch nicht das Handtuch und verweist auf die gute Rennpace des RB20. In dem er sich dank etwas besserer Heck-Stabilität wohler fühlt. Nachsatz: "Aber es ist natürlich noch immer ein Red-Bull-Auto."