Zehn Piloten umkreisten heute Dienstag am zweiten Testtag den spanischen Circuit de Catalunya. Am Ende gab es einen Doppelsieg für die "Formel Austria". Christian Klien holte sich zum Testeinstand gleich mal die Tagesbestzeit - der Hohenemser markierte nach 45 Runden eine Bestmarke von 1:17.567 Minuten. Den zweiten Red Bull-Cosworth RB1 steuerte der neue dritte Mann des Teams, Robert Doornbos - nach 51 Runden fehlten dem Holländer etwas mehr als drei Sekunden auf den österreichischen Einsatzpiloten. Die Boliden waren zwar mit dem alten V10-Motor von Cosworth bestückt, die Software jedoch war bereits jene, die den Ferrari V8 steuern wird.

Mit einem Rückstand von 0,187 Sekunden belegte McLaren-Tester Alex Wurz den zweiten Tagesrang, der Niederösterreicher war somit der schnellste Achtzylinderpilot. Sowohl Wurz als auch Pedro de la Rosa, der den zweiten MP4-20B von Gary Paffett übernahm, durfte sich über eine problemlose Session freuen. De la Rosa fuhr die viertschnellste Tageszeit.

Seine Feuertaufe erlebte der brandneue Toyota TF106 - Tester Ricardo Zonta und Stammpilot Jarno Trulli hatten je ein Exemplar zur Verfügung, zugleich wurde erstmals mit den japanischen Bridgestone-Reifen gearbeitet. Für Trulli war die erste Ausfahrt ein traumatisches Erlebnis - er verriet den Kollegen von Autosport: "Ich habe die gleichen Probleme mit der Vorderradaufhängung, mit denen ich schon in den beiden letzten Rennen dieses Jahres zu kämpfen hatte." Der Hintergrund: Der in Japan und China eingesetzte Hybridwagen TF105B wies bereits jene Vorderradaufhängung auf, die auch am TF106 zum Einsatz kommt. Das Problem des Italieners: "Die Aufhängung gibt mir zu wenig Feedback, ich spüre es nicht ausreichend." Was sich auch in der Zeitentabelle bemerkbar machte - während Tester Zonta die drittschnellste Rundenzeit fahren konnte, fehlten Einsatzpilot Trulli rund 8/10 auf Zonta.

Bleich, aber schnell - Liuzzi im Toro Rosso., Foto: Sutton
Bleich, aber schnell - Liuzzi im Toro Rosso., Foto: Sutton

Heute Dienstag war aber auch der Tag der neuen Outfits - Williams trat in einem Retro-Design auf, welches als Übergangslösung dient. Die mitternachtsblauen FW27C von Nico Rosberg und Tourenwagen-Ass Andy Priaulx, bereits mit den Cosworth V8-Motoren ausgestattet, belegten die Ränge 7 und 10. GP2-Champion Nico Rosberg pflügte durch die Wiese, verlor so beträchtliche Testzeit, weil der Bolide erst per LKW an die Box geschleppt werden musste.

Erstmals gesichtet wurde auch der neue Look der Toro Rosso-Boliden - sie wirken auf den ersten Blick so, als wäre ein Red Bull Racing-Auto in der Waschmaschine zu stark gebleicht worden - möglicherweise auch ein Übergangsdesign. Von der Performance her war der erste Auftritt unter Toro Rosso-Flagge äußerst produktiv, die Michelin-Pneus sind dem Vorjahres-Red Bull vom Typ RB1 ohnehin bestens bekannt - Tonio Liuzzi belegte nach 58 Runden den sechsten Rang, sein Rückstand auf die Pace beträgt rund 2,2 Sekunden.

Bleibt noch Nick Heidfeld, der den einzigen BMW Sauber steuerte - der Mönchengladbacher wurde jedoch von einem Leck in der Benzinleitung zu seinem BMW P86 V8-Motor aufgehalten. Heidfeld konnte insgesamt nur 27 Runden absolvieren, er belegte Rang 9 der zehnköpfigen Zeitentabelle. Die Tests werden auch morgen Mittwoch fortgesetzt.