Saubers neuer Namenssponsor Stake sorgt in den ersten Wochen von 2024 wiederholt für Probleme. Nur wenige Tage nach der Präsentation des neuen Autos gibt es den bislang größten Ärger. Denn jetzt haben sich die Schweizer Behörden zu Wort gemeldet.

Grund ist Stakes Hauptgeschäftsfeld. Das Unternehmen betreibt eine Online-Plattform für Gambling und Sportwetten. Online-Glücksspiel ist in der Schweiz, dem Heimatland von Sauber, allerdings per Gesetz streng reglementiert. Wie der Schweizer Rundfunk berichtet, hat die dafür zuständige Eidgenössische Spielbankenkommission daher ein Verfahren eingeleitet.

Schon im Vorjahr war Stake zwar Titelsponsor - aber 2024 geht das Team noch einen Schritt weiter. Das Unternehmen übernimmt die komplette Team-Identität, ist nicht bloß ein Logo und ein Namenszusatz, sondern der einzige Name. Offiziell heißt die Mannschaft in den Starterlisten "Stake F1 Team". Genau das könnte nun zum Problem werden.

Der SRF zitiert dazu den Züricher Professor für Wettbewerbsrecht Patrick Krauskopf: "Sponsoring wäre erlaubt. Im vorliegenden Fall werden die Marken Stake und Sauber aber derart miteinander verbunden, beziehungsweise der Begriff Stake derart intensiv in das Gedächtnis von Zuschauenden geprägt, dass wir vermutlich hier die rote Linie zu unerlaubter Werbung überschritten haben."

Sauber-Sponsor Stake sorgt für Probleme in zahlreichen Ländern

Das in mehreren F1-Austragungsländern Glücksspielwerbung verboten ist, stellte das Team sowieso schon vor ein Problem. Es braucht einen zweiten Namen, wird in den fraglichen Ländern wohl als "Kick" antreten und alle Hinweise auf Stake tilgen müssen, von Starterliste bis Logos. Details dazu gibt es hier:

In der Schweiz fährt die Formel 1 zwar nicht - aber Sauber ist ein Schweizer Unternehmen. Dort dürfen Online-Casinos nur mit entsprechender Konzession angeboten werden. Über diese verfügt Stake nicht. Dort nennt man die Schweiz in den Geschäftsbedingungen explizit auch als gesperrte Region für zahlreiche der Casino-Angebote.

Stand 7. Februar wird Stake nicht mehr auf der Partnerseite der Sauber Group geführt, nur Kick steht dort als Chassis-Namenspartner. Am Vortag war Stake noch an erster Stelle als "Exklusiver Titelpartner" platziert gewesen. Sollten die Schweizer Behörden einen Verstoß feststellen, droht ein Bußgeld von bis zu 500.000 Schweizer Franken, das sind 530.000 Euro.

Von Sauber-Seite gab man sich schon am Launch-Tag gelassen und versicherte, man würde alle Gesetze einhalten. Teamrepräsentant Alessandro Alunni Bravi erneuerte das gegenüber dem SRF mit einem weiteren Zusatz: "Wir halten uns immer an alle geltenden Gesetze, auch in der Schweiz."

Giftigstes F1-Auto 2024: Sauber kündigt Technik-Revolution an! (14:32 Min.)